1. Mönchengladbach

Verein Schutzengel für Tiere sucht Helfer*innen

Schutzengel für Tiere sucht Helfer*innen : Ein Ort für Pferde, die „ausgedient“ haben

Auf dem Pferdeschutzhof des Vereins Schutzengel für Tiere in Herrenshoff haben Pferde ein Zuhause gefunden, die sonst nirgends mehr hin können. Doch Pferdehaltung ist teuer. Zwei der vierbeinigen Schützlinge suchen noch Paten, die sie monatlich unterstützen. Und ein Hoffest zum Kennenlernen gibt es auch.

Otto ist ein wahrer Menschenfreund. Der große braune Trakehner steht immer vorne am Zaun und begrüßt die Besucher des Pferdeschutzhofes vom Verein Schutzengel für Tiere in Herrenshoff. „Der will immer knuddeln“, sagt Nina Reissland, 19, die hier als „Bufdi“ fünfmal in der Woche arbeitet und schon zweimal verlängert hat „weil es hier so schön ist“. Otto heißt natürlich nicht wirklich so, sondern hat eigentlich einen Trakehner-Edelnamen. Aber die Ehrenamtlerinnen vom Pferdeschutzhof finden, dass Otto besser passt für einen Vierbeiner, der früher große Turniere gegangen und jetzt im Ruhestand ist. Otto ist 22 und die Nummer sieben auf dem Hof. Er ist unverhofft dazu gestoßen und sein Unterhalt bereitet Vereinsvorständin Petra Wintersohl einiges Kopfzerbrechen.

„Wir brauchen unbedingt noch Paten“, sagt sie, ab monatlich 10 Euro könne man schon helfen, nach oben gebe es natürlich keine Grenzen. Schutzengel für Tiere gibt bundesweit vielen Nutztieren auf verschiedenen Höfen ein letztes Zuhause, um nicht beim Schlachter zu landen. In Herrenshoff sind es die Pferde.

Ottos vierbeiniger Kollege Ferrero, 19, hat eine ganz andere Karriere hinter sich. Er war Schulpferd beim Reitverein Bayer Uerdingen in Krefeld, hat vielen großen und kleinen Reitschüler*innen das „Glück der Erde“ beigebracht. Doch dann zog er sich eine Verletzung zu. „Der Reitverein ist sehr tierfreundlich. Sie haben ihn monatelang versucht, auszukurieren“, sagt Petra Wintersohl, das sei noch lange nicht selbstverständlich. Doch als Ferrero, kaum genesen, wieder lahmte, war das Ende der Fahnenstange erreicht. „Es brauchte Überredungskunst, Ferrero zu bekommen“, sagt Petra Wintersohl. Der Verein hatte schlechte Erfahrungen gemacht und ein krankes Pferd, das er als Beistellpferd abgegeben hatte, woanders plötzlich wieder im Reitbetrieb gesehen... Auch für Ferrero wird noch ein Pate gesucht. „Bei uns darf man seine Patenpferd natürlich auch mal besuchen“, sagt Petra Wintersohl.

Den Verein und den Schutzhof kennenlernen kann man am 12. Juni. Dann nämlich ist Hoffest mit Kaffee und Kuchen und verschiedenen Vorführungen. „Wir könnten noch Mitstreiter, am liebsten aus dem Bereich Umweltschutz oder zum Beispiel aus einer Hundestaffel, gebrauchen“, sagt Petra Wintersohl, Aber das Angebot müsse vegan sein, schließlich gehe es um die Rettung von Nutztieren.