1. Mönchengladbach

Neue App macht den Museumsführer: Wat is‘n Dampfmaschin per App

Neue App macht den Museumsführer : Wat is‘n Dampfmaschin per App

Vom Handwebstuhl bis zur modernsten Textiltechnik kann man im Gladbacher TextilTechikum viel erleben. Um den Besuch für Jung und Alt noch spannender zu machen, gibt‘s jetzt eine „Augmented Reality App“ zum Downloaden aufs Smartphone. Mit der hat man den Museumsführer immer dabei.

Ihre Funktion ist schnell erklärt: Die App wird im App Store oder bei Google Play aufs Smartphone geladen und kommt an vorerst acht im TextilTechnikum ausgestellten Maschinen zum Einsatz. Einfach auf die Markierung stellen, mit der App die Maschine im richtigen Winkel scannen – und schon startet ein Erklärfilm von und mit Holger Hellwig, dem technischen Leiter des TextilTechnikums. Der führt zwar auch oft live durch die Textilmaschinensammlung der Stadt Mönchengladbach, kann aber nicht immer für jede/n Besucher*in zur Stelle sein. Mit der App aber bekommt man eine individuelle virtuelle Führung durch die Sammlung mit selbst gewählten Stationen. Die acht bislang über die App verfügbaren kurzen Erklärfilme decken die wichtigsten Maschinen und damit die Entwicklung der Textiltechnik vom Handwebstuhl bis zur modernen Webmaschine ab.

„Endlich eine Technik, die wie geschaffen ist fürs Museum“, sagt Wiegmann. „Man kann eigenständig durchs Museum gehen und kann Erklärungen abrufen, wo sie nötig sind. Man muss ein bisschen suchen, bis die App die Maschine erkennt, aber das hat auch einen gewissen Reiz, etwas Entdeckerisches...“

Ein Reiz, der auch junge Besucher anspricht, wie Hellwig bestätigt. Um die bei der Stange zu halten, sind die Filme alle kurz, das heißt nur etwa drei bis fünf Minuten lang, und unterhaltsam gehalten. „Ich zeige mich gern mal als Rampensau“, so Hellwig mit einem Augenzwinkern.

Realisiert werden konnte die App dank der Unterstützung durch Prof. Dr. Holger Simon von Pausanio, einer Kölner Agentur für digitale Kulturkommunikation, wie Wiegmann betont: „So etwas kann nur einer, der Kunsthistoriker und digitaler Fachmann in einem ist.“

Besonders praktisch an der App: Man muss sie nicht erklären, nicht warten, wie es bei Audioguides zum Ausleihen in anderen Museen der Fall ist, und kann stattdessen sein vertrautes eigenes Smartphone nutzen.