Reiseziel Nachhaltigkeit

Reiseziel Nachhaltigkeit

Kurz vor der Urlaubsreise kommt die Klima Reise: Auch in diesem Jahr besuchten Zehntklässler Betriebe, die besonders klimafreundlich arbeiten.

Ragulan, 15, hat natürlich noch keinen Führerschein. Deshalb fährt er auf dem Beifahrersitz neben seinem Lehrer Stefan Wolf, Studienrat am Gymnasium am Geroweiher. Die beiden probieren ein Elektroauto aus dem NEW-Fuhrpark aus. Es ist fast lautlos. „Und es hat dieses komische Zittern beim Start nicht“, sagt Ragulan. Mitschüler Dogus, 16, hat gerade eine Testfahrt mit dem Pedelc auf der Brucknerallee hinter sich. „Richtig schnell“, ist sein Urteil.

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Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse des Gymnasiums am Geroweiher machen kurz vor den Sommerferien eine Klima Reise in Mönchengladbacher Firmen, die sich besonders um Klimaschutz bemühen. Das NEW-Blauhaus mit seiner raffinierten Klimatechnik und der Fuhrpark aus E-Mobilen und E-Bikes ist die erste Station. Diplom-Ingenieurin Renate Gluth hat den Zehntklässlern schon im Keller des Blauhauses die Wärmepumpe erklärt, mit der die Wärme aus normalem Leitungswasser gezogen wird, so dass sehr kaltes Wasser im Eisspeicher zurück bleibt. Mit dem kann man dann mittels eines Rohrsystems in der Decke im Sommer kühlen. Die gewonnene Wärme wird im Winter zum Heizen verwand.

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Einen ganz anderen Blickwinkel auf das Thema Klimaschutz bekommen die Schüler beim Volksverein. Neben der Rapsöl-Mühle wird hier auch ein großer Second-Hand-Handel betrieben. „Es gibt nichts, was hier nicht schon auf dem Tisch gelandet ist“, sagt Arbeitsanleiterin Steffi Mosburger-Dalz. Prothesen, Gebisse, sogar tote Tiere ... einfach alles. In Handarbeit sortieren hier vorwiegend Frauen alles, was die Mönchengladbacher an Spenden vorbei bringen – jede Menge Kleidung, Haushaltswaren, Möbel und Dekozeug und viel Kurioses. Hier findet man die ausgedienten Orgelpfeifen von St. Peter Waldhausen, eingerahmt von einem Brautschleier und einem riesigen Plüschhund. Nachhaltigkeit ist beim Volksverein, der mit der Ölmühle und dem Second-Hand-Verkauf Arbeitsplätze für rund 50 Langzeitarbeitslose unterhält, das Stichwort. „Wir sind alle Teil eines Konsumsystems“, sagt Steffi Mosburger-Dalz, „zu unserer Kultur gehört es, sich mit Mode auszudrücken und darzustellen. Die Herstellung bringe aber auch Opfer für die Umwelt. Rund 600 Liter brauche allein die Produktion eines Shirts. Deshalb sei es sinnvoll, sich gründlich Gedanken zu machen, ob man das, was man kaufe, auch wirklich gut fände. Und noch sinnvoller und vor allem nachhaltig sei es, Gebrauchtes wieder zu verwenden.

  • Die Aktionstage sollen Aufmerksamkeit wecken.⇥Symbolfoto: pixabay
    Nachhaltigkeit : Aufmerksamkeit wecken
  • Lebensmittel weitergeben, bevor sie verderben: An
    Lebensmittel weitergeben, bevor sie verderben - jetzt an der Rudolfstraße 7 : Lebensmittel retten – neuer Fairteiler
  • Es kann auch Pflanzentauschbörsen geben.⇥Foto: pixabay
    Für die Umwelt : Mitmachen beim nachhaltig sein

Die Großwäscherei Troost an der Oppelner Straße ist die letzte Station der Klimareise. Hier ist in den vergangenen Jahren viel unternommen worden, um durch Modernisierungsmaßnahmen Einsparungen im Energie- und Waschmittelverbrauch zu erwirken. Unter anderem werden hier mit Photovoltaikanlagen jährlich 112,277 Kilowattstunden Strom erzeugt und somit 78,6 Tonnen Kohlendioxidausstoß vermieden.

(Report Anzeigenblatt)