Stummfilm mit Orgelklang

Stummfilm mit Orgelklang

Am kommenden Sonntag, 28. Februar, um 17 Uhr wird in der Pfarrkirche St. Helena, Rheindahlen „Der Galiläer“ gezeigt, ein 55-minütiger Stummfilm aus dem Jahr 1921. Dazu improvisiert Gregor Simon live an der Orgel die Filmmusik.

Wie in alten Zeiten am Klavier die Musik zum Stummfilm improvisiert wurde, geschieht dies nun an der Orgel, wobei durch deren klangliche Bandbreite sehr detailliert und eindrücklich auf das Geschehen im Film eingegangen werden kann.

„Der Galiläer“ unter der Regie des Russen Dimitri Buchowetzki ist einer der großen deutschen Passionsfilme der Stummfilmära. Er wurde im Dreisamtal bei Freibug unter Mitwirkung vieler Komparsen aus der dortigen Region gedreht.

Der Film hatte 1923 Premiere in Portugal und erschien 1928 in den USA. Nachdem er lange Zeit verschollen war, wurde er in den 1990er Jahren im Filmarchiv des Bundesarchivs wiederentdeckt und in minutiöser Kleinarbeit rekonstruiert. Mit deutlichen Anleihen bei den Oberammergauer Passionsspielen gliedert er sich in vier Abschnitte: Den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, die Gefangennahme und die Kreuzigung. Dabei ist er – für die damalige Zeit ungewöhnlich – mit vorzüglicher Zurückhaltung gespielt.

Am Orgelspieltisch sitzt Gregor Simon. Er war nach dem Studium der Kirchenmusik in Saarbrücken und München zunächst Dekanatskantor in Stuttgart und anschließend in Laupheim. Heute ist er als freiberuflicher Organist, Chorleiter und Kustos der Holzhey-Orgel im Münster Obermarchtal tätig.

Der Eintritt ist frei. Die Kollekte am Ausgang wird für die der Kirchenmusik von St. Helena verwendet.

(StadtSpiegel)