Kampf der Energiearmut

Kampf der Energiearmut

Einen Weg aus der Energiearmut bietet seit Anfang 2013 das Modellprojekt „NRW bekämpft Energiearmut“ in Kooperation mit der NEW, der Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Mönchengladbach und dem NRW-Verbraucherschutzministerium.

Nun wurde der Vertrag für weitere drei Jahre verlängert. „Das Projekt zeigt positive Effekte. Einer der Erfolge ist, dass die Bürger das Beratungsangebot frühzeitig in Anspruch nehmen“, so NEW-Vorstand Frank Kindervatter. Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist es, Versorgungssperren zu vermeiden und Energiearmut frühzeitig zu bekämpfen. Mit der Vertragsunterzeichnung sagt die NEW dem Projekt weiterhin ihre Unterstützung zu, damit Betroffene kostenlos beraten werden können. Zudem werden den Ratsuchenden auch Energieeinsparmöglichkeiten aufgezeigt.

Seit Projektbeginn gab es 595 ausführliche Budget- und Rechtsberatungsgespräche für die Betroffenen bei der Verbraucherzentrale Mönchengladbach. Ursula Winbeck ist Fachberaterin im Bereich Energiearmut bei der Verbraucherzentrale Mönchengladbach. Das Büro in Mönchengladbach-Rheydt an der Bahnhofstraße 21 ist für das gesamte Versorgungsgebiet der NEW zuständig. Die Gründe dafür, dass Menschen ihre Energiekosten nicht bezahlen können, sind sehr verschieden. „Wenn Rechnungen für Strom und Gas unbezahlt bleiben, es ist in den seltensten Fällen ein einmaliger finanzieller Engpass. Meistens stecken größere strukturelle Probleme dahinter: ein geringes Einkommen, ein hoher Energieverbrauch durch alte Geräte und unsanierte Gebäude, aber auch Schulden in anderen Bereichen“, so Winbeck. Kommt es in einer solchen Situation zur Sperrung von Strom und Gas, können viele Betroffene die oft hohen Gesamtforderungen nicht begleichen. Sie benötigen Hilfe bei der Bewältigung des akuten Problems genauso wie bei der generellen Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage.

Auffallend ist: Rund 50 Prozent der Verbraucher, die beraten wurden, beziehen Hartz IV. Weitere 23 Prozent sind Erwerbstätige und 11 Prozent beziehen Rente. Seit Projektbeginn konnten durch das Einschalten der unabhängigen Fachberatung 47 Prozent der bevorstehenden Sperren erfolgreich verhindert werden.

(Report Anzeigenblatt)