Lob für Ehrenamtler

Sie sind einfach da. Gekommen, um zu helfen: „Sobald neue Flüchtlinge bei uns eintreffen, stehen am nächsten Tag Bürger da, die sich kümmern wollen“, berichtete Ina Prümen-Schmitz. Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Wagner erläuterte die Fachbereichsleiterin Soziales jetzt im Nettetaler Rathaus die Schwerpunkte in der Flüchtlingsarbeit.

501 Asylbewerber leben derzeit laut Prümen-Schmitz in Nettetal, die meisten stammen aus dem arabisch-asiatischen Raum, darunter allein 157 aus Syrien, sowie vom Balkan und aus Afrika. Nicht mitgerechnet bei diesen „Regelzuweisungen“ sind die Flüchtlinge, die vom Land vorübergehend in den Notunterkünften in Lobberich und Hinsbeck untergebracht sind und von dort bald weiterverteilt werden.

Unterschiedlich ist die Verteilung der Flüchtlinge auf die Stadtteile, in Breyell sind über 200, in Lobberich mehr als 170 und in Kaldenkirchen über 110. In Schaag und Hinsbeck hingegen sind nur wenige Flüchtlinge registriert, in Leuth gar keine. Künftig aber, so hieß es in letzter Zeit immer wieder aus dem Rathaus, soll eine gleichmäßigere Verteilung auf die Stadtteile erfolgen - entsprechender neuer Wohnraum vorausgesetzt.

„Die Zahl 500 entspricht der Quote für eine Stadt unserer Größe“, erläuterte Wagner. Doch dabei werde es nicht bleiben, für dieses Jahr rechne man mit vielen weiteren Zuweisungen. Das Problem dabei: „Wir wissen ja vorher nie, wer zu uns kommt, müssen uns dann ganz schnell bemühen, die Menschen vernünftig unterzubringen“, erklärte Prümen-Schmitz. Allein stehende junge Männer in die eine Gemeinschaftsunterkunft, Familien möglichst nach Herkunft passend in eine andere, das erfordert Einfühlungsvermögen und Geschick.

Zudem werden die Unterkünfte wohl nicht reichen: „Anfangs hatten wir drei, mittlerweile neun Gemeinschaftsunterkünfte, in diesem Jahr müssen weitere her“, zählte Prümen-Schmitz als dringendes Vorhaben auf. Erfreulich dabei: „Viele Bürger melden sich, die Wohnraum an Flüchtlinge vermieten möchten“, berichtete sie. So sind mehr als ein Fünftel aller Asylbewerber in Privatwohnungen untergebracht.

Überhaupt kommt viel Lob von Wagner und Prümen-Schmitz fürs bürgerliche Engagement in der Flüchtlingshilfe. Viele Ehrenamtliche kümmerten sich um die Neuankömmlinge, die nach oft gefährlicher Flucht in fremder Umgebung zurechtkommen müssen – und auf hilfsbereite Nettetaler treffen: „Im allerersten Schritt war das Wichtigste, dass jemand da ist“, lobte Prümen-Schmitz die Hilfsbereitschaft der Nettetaler. Und ist sicher: „Das Engagement lässt nicht nach.“

(Report Anzeigenblatt)