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Grünflächenkonzept in Nettetal: Mit Schirm, Charme und Zigarre

Grünflächenkonzept in Nettetal : Mit Schirm, Charme und Zigarre

Das neue Nettetaler Grünflächenkonzept sieht die Gestaltung repräsentativer Anlagen in den Stadtteilen vor. Dazu gehört auch die Fläche um das Zigarrenmacher-Denkmal in Kaldenkirchen. Also: Ran an die Heckenscheren, Spaten und Rasenmäher.

Blumenbeete in Fußgängerzonen oder Parkanlagen können nun mit mehr System gestaltet und gepflegt werden. Denn das Nettetaler Grünflächenkonzept 2015 ist nach langen Vorarbeiten und Beratungen in Ausschüssen endlich in Kraft, der Rat verabschiedete es in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.

Es war eine Mammutaufgabe, die Heike Meinert vom Grünflächenamt mit ihrem Team zu bewältigen hatte: Neben dem Tagesgeschäft, der Pflege von rund 400 000 Quadratmetern Grundflächen in der Stadt nämlich, musste ein neues Konzept für genau diese Arbeiten vorgelegt werden. Denn im Grünflächenkonzept 2013 hatte das Gemeindeprüfungsamt "Defizite im Bereich Erfassung und Steuerung der Pflegearbeiten" bemängelt. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt: zu wenig Geld, zu wenig Personal. Abhilfe soll ein Kataster für Grünflächen schaffen. "Der Auftrag für die Erstellung eines Grünflächenkatasters ist vergeben", teilte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche nun mit. So wird künftig nach Angaben von Rainer Lankes vom Nettebetrieb "jeder einzelne Baum, jede einzelne Hecke, jede einzelne Blumenzwiebel erfasst". Eingeplant sind dafür rund zwei Jahre, ein Jahr müsse dann alles ausgewertet werden, danach könne man gezielter die Grünflächenpflege betreiben — und müsse die erfassten Daten laufend aktualisieren.

Das Konzept selbst sieht mehrere so genannte Pflegeklassen vor. So werden naturnahe Flächen in Klasse 3 seltener gepflegt, auf Friedhöfen oder Spielplätzen, die zur Klasse 2 gehören, werden Rasenflächen und Sträucher häufiger geschnitten. In Klasse 1 eingestuft sind "repräsentative Anlagen" wie etwa die Kreisverkehre oder Beete in Fußgängerzonen. Und genau die will man sich nach dem Konzept nun bald besonders vornehmen.
Wie Meinert mitteilte, will man "zum Beispiel die Fläche um die beliebte Figur des Zigarrenmachers in Kaldenkirchen möglichst bald nett gestalten".
Das hören die Kaldenkirchener natürlich gern: "Wir freuen uns natürlich, wenn in der Fußgängerzone der Platz um unser schönes Denkmal aufgewertet werden soll, vielleicht mit etwas Grün oder Sitzgelegenheiten", sagt Claudia Willers, Vorsitzende von Kaldenkirchen-aktiv. Der Werbering werde sich auf seiner Jahreshauptversammlung in dieser Woche mit dem Thema befassen, und sicherlich werde es Gespräche mit der Stadt geben.