Vom Brunnen bis zum Hahn

Die Projektgruppe der Oberstufe des Werner-Jaeger-Gymnasiums lernt bei den Stadtwerken den langen Weg des Trinkwassers von der Quelle bis in die Nettetaler Haushalte kennen.

Wassermeister Klaus Steves, Monteur Jürgen Steuck, Sigrid Rautenberger, Pressesprecherin der Stadtwerke Nettetal und Dirk Hintzen, Biologie- und Chemielehrer des Werner-Jaeger-Gymnasiums, bilden bereits seit Jahren ein eingespieltes Team. In einem fünftägigen Projektkurs lernen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums wissenschaftliche Methoden der Trinkwasserbereitstellung kennen. Seit 2012 finanzieren und unterstützen die Stadtwerke Nettetal das Projekt. "Ich habe den Anspruch, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie technisch aufwendig die Gewinnung des Grundwassers aus dem Boden verläuft", sagt Klaus Steves. Ein Rohr eines im Wasserwerk befindlichen Brunnens führt 150 Meter in den Boden. Das Rohr muss zwei Tonschichten durchstoßen, um an das begehrte Grundwasser zu gelangen. "In 50 Metern Tiefe befindet sich eine Pumpe, die das Wasser verteilt", weiß der Wassermeister.

Annika Grefkes und Simon Hartges standen vor der Wahl, eine Facharbeit zu schreiben oder eben jenes Projekt ihrer Schule zu besuchen. Beide reizten die Technik und der praxisnahe Bezug des Kurses. Simon hat bereits 19 von insgesamt 20 Exkursionen zu den Kooperationspartnern seiner Schule wahrgenommen. "Besonders die bildgebenden Verfahren im Krankenhaus fand ich spannend", sagt der 17-jährige Schüler. "Unsere Schule kooperiert mit dem Niersverband, dem städtischen Krankenhaus Nettetal und dem Allgemeinen Krankenhaus Viersen und den Stadtwerken Nettetal", erklärt Bio- und Chemielehrer Dirk Hintzen. Heute steht ein Feldexperiment, der "Pumpenversuch", auf dem Programm.

Sobald Monteur Steuck die Pumpe im Wasserwerk anwirft, werden die Schüler wenige Minuten später über ein Messgerät, ein Kabellichtlot, Daten erfassen, die Rückschlüsse auf die Ergiebigkeit des Brunnens zulassen. Annika muss die Werte der Abstiegmessung im Protokoll exakt festhalten. "Uns ist wichtig, bei den Schülern das Interesse am Studium in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu wecken. Nur so können wir Nachwuchs für uns gewinnen", hofft Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke. Vielleicht gehören ja bereits in naher Zukunft Annika und Simon zu ihnen.

(StadtSpiegel)