Ein Ort der Begegnung

Mit großem Erfolg ist das „Flüchtlingswillkommen-Café“ am Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) angelaufen – alle 14 Tage mittwochnachmittags treffen sich dort seit einigen Wochen ehrenamtlich organisierte Schüler der Oberstufe, Lehrer und rund 60 Flüchtlinge aus der Unterkunft an der Breslauer Straße.

„Guten Tag, wie geht es Ihnen?“, fragt der Vater der Familie Hasou, der seit zwei Monaten mit seiner Frau und den vier Kindern in Deutschland lebt und die Sprache gerade erst lernt. Sein Zuhause war in Aleppo - dort hat er bis vor fünf Jahren als privater Englischlehrer gearbeitet. Er hofft nun darauf, sich mit seiner Familie in Deutschland eine Zukunft aufbauen zu können. Seine beiden Söhne und die ältere Tochter wollen weiter studieren, die jüngste Tochter besucht die siebte Klasse am AMG. Die ganze Familie sei sehr gerührt über die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Deutschen, die ihnen entgegengebracht wird, sagt er.

Schulsprecher Tom Woudstra (16) verteilt gesammelte Stofftiere als Geschenke unter den anwesenden Kindern und sorgt damit für strahlende Augen bei Mare (7) und Marven (6), die aus dem Iran stammen und mit ihren Eltern und der kleinen Schwester heute hier sind. Junge Flüchtlinge, Kinder und deutsche Schüler spielen gemeinsam in der großen Aula Fußball und Fangspiele, aber auch ruhigere Beschäftigungen wie Brettspiele werden angeboten. Währenddessen sitzen die Erwachsenen in gemütlicher Runde bei Kuchen und Kaffee an den runden Tischen der Mensa und unterhalten sich. „Wir sind rund 50 Schüler, die hier mithelfen“ erklärt Tom Woudstra. Man wolle hier eine Möglichkeit der Begegnung schaffen, einen Ort, wo die Menschen sich wohlfühlen können und Sprachbarrieren abgebaut werden sollen. Und die Verständigung zwischen deutschen Schülern und Lehrern und den Flüchtlingen scheint zu klappen - mit viel Gestik, Mimik, englischen, französischen und spanischen Sprachkenntnissen gibt es hier lebhafte Konversationen, niemand sitzt alleine. Das Flüchtlingscafe ist nur eine Aktion des Langzeitprojekts „Flüchtlingshilfe am AMG“, das Lehrer Altfrid Spinrath nach den Sommerferien ins Leben gerufen hatte.

(Report Anzeigenblatt)