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Extra-Tipp-Interview mit Bürgermeisterkandidat Dr. Paul Schrömbges (CDU): „Eine große Herausforderung“

Extra-Tipp-Interview mit Bürgermeisterkandidat Dr. Paul Schrömbges (CDU) : „Eine große Herausforderung“

So langsam formiert sich das Feld für die Viersener Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr. Die CDU hat Dr. Paul Schrömbges (61), Erster Beigeordneter der Stadt, aufgestellt. Extra-Tipp-Redakteur Dirk Kamps traf ihn jetzt zum Gespräch im Stadthaus.

Extra-Tipp: Herr Dr. Schrömbges, wieso haben Sie sich entschieden, zu kandidieren?

Dr. Paul Schrömbges: Ich bin seit zwölf Jahren Beigeordneter der Stadt Viersen. Vielleicht wie kein Zweiter bin ich im Kreis zu Hause. Ich komme aus Kaldenkirchen, lebe in Willich und arbeite in Viersen. Mit meinen Mitarbeitern habe ich in meinem Dezernat viel geschafft. Wir haben Zukunftsweisendes auf den Weg gebracht. Dabei gilt es immer, die ganze Stadt im Blick zu halten. Für mich ist es ein logischer Schritt, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Es ist letztlich für mich eine große Herausforderung.

Die Entscheidung in der CDU war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem damaligen Parteivorsitzenden Paul Mackes. Haben Sie mit einem solchen Herzschlagfinale gerechnet? Wie haben Sie sich dabei gefühlt?

Ich bin schon lange in der Politik tätig, konnte manche Siege feiern, habe aber auch manches Mal verloren. Das gehört zur Demokratie einfach dazu. Bei der Wahl selbst war ich sehr gelassen. Was sollte mir denn passieren? Es war ja keine Bewertung meiner Arbeit als Erster Beigeordneter, sondern es ging um die Frage, mit wem die Partei sich auf diesen Weg macht.

Nach der Entscheidung ist Paul Mackes vom Parteivorsitz zurückgetreten. Wie muss es jetzt in der CDU weiter gehen?

Als CDU-Mitglied sind mir Loyalität und Solidarität wichtig. Die CDU Viersen wird eine oder einen kompetenten Nachfolger/in nominieren und wählen. Was jetzt in der Partei zählt, ist Geschlossenheit.

Wann beginnt für Sie der Wahlkampf, und wie bereiten Sie sich darauf vor?

Ich bin nach langen Jahren in der Kommunalpolitik mit zahlreichen Wahlen wahlkampferprobt. Es gilt jetzt, die richtigen Fragen zu stellen. Es geht darum zu versprachlichen, welche Ziele und Ideen man hat, darum, mit der Viersener Bürgerschaft über die Zukunft zu sprechen. Die Wahl ist ein Personenwahlkampf, das wird besonders deutlich, da die Ratswahl nicht parallel stattfindet. Diese Situation wird sich nicht wiederholen, da 2020 Rats- und Bürgermeisterwahl wieder zusammen stattfinden.

In der SPD ist Sabine Anemüller in dieser Woche als Bürgermeisterkandidatin aufgestellt worden. Wie genau beobachten Sie das Positionieren von Parteien und möglichen parteilosen Kandidaten?

  • Bei der Übergabe, neben den Schulkindern
    Digitalisierung : Ein Active Panel für Boisheim
  • Die Viersener Zontians Stefanie Woitschig, Dr.
    Engagement : Zonta packt 700 Pakete für die Tafel
  • Abteilungsleiter Mario Scho vom HPZ (l.)
    Freude von Kanew : Die Hilfswelle rollt weiter

Ich verfolge das natürlich, und das auch interessiert. Jeder Kandidat wird seinen Weg gehen. Ich finde es wichtig, dass man bei der Wahl für eine Person stimmt und nicht gegen jemanden. Es sollte kein Anti-Wahlkampf werden. Mir ist ein menschlich sauberer Wahlkampf wichtig.

Welche Projekte wären Ihnen als Bürgermeister besonders wichtig?

Ich möchte festhalten, dass Viersen besser aufgestellt ist, als manche meinen. Damit meine ich die strukturellen Voraussetzungen für eine gute Entwicklung, die in den vergangenen Jahren geschaffen worden sind. Von besonderer Bedeutung werden zwei Schwerpunkte sein. Zum einen ist das die Urbanität. Dazu zählen Aspekte wie Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten und Wohnen. Alles, was Urbanität stärkt, ist wichtig. Zweiter Punkt ist eine regionale Vernetzung. Ohne ein regionales Miteinander sind bedeutende Projekte der Stadtentwicklung schwerlich zu realisieren – im Kreis Viersen, auch zusammen mit Mönchengladbach, Krefeld und Düsseldorf beispielsweise.

Sie leben in Willich. Planen Sie einen Umzug nach Viersen?

Ja, ich habe direkt gesagt, dass ich, wenn ich Bürgermeister werde, nach Viersen ziehe. Das ist für mich selbstverständlich. Ein Viersener Bürgermeister gehört nach Viersen.

Als Erster Beigeordneter dürfen Sie sicher nicht über zu wenig Arbeit klagen. Im kommenden Jahr kommt dann noch der Wahlkampf hinzu. Wie und wo schöpfen Sie privat Ruhe und Kraft, um das Pensum zu schaffen?

Ich musiziere, singe im Kirchenchor, spiele Klavier und ab und an Orgel. Des Weiteren schreibe ich historische Untersuchungen. Und ich lese gerne. Erst jetzt habe ich mir mit „Stoner“ von John Williams einen Kultroman der Siebziger gekauft, um ihn nochmals zu lesen.

Und auch sportlich betätige ich mich, spiele seit fast 50 Jahren Fußball beim TSV Kaldenkirchen; jeden Morgen rudere ich auf meinem Rudergerät, Minimum 20 Minuten.

(Report Anzeigenblatt)