1. Viersen
  2. Meine Heimat
  3. Viersen

Viersener Stadtarchiv veröffentlicht alte Schulchroniken/ Mehr als ein Jahr Recherche: Geschichte mundgerecht

Viersener Stadtarchiv veröffentlicht alte Schulchroniken/ Mehr als ein Jahr Recherche : Geschichte mundgerecht

Mehr als ein Jahr lang haben sie recherchiert und transkribiert. Nun präsentierten Reinhold Hörkens, Kurt Schroeren und Hans-Willi Lennertz das Ergebnis ihrer umfangreichen Arbeit. Herausgekommen ist ein erstaunliches und spannendes Stück Zeitgeschichte Viersens – die Viersener Schulchroniken, die nun in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Dabei täuscht der Titel der Publikationen über ihren eigentlichen Wert hinweg. Die insgesamt sechs Bände sind nicht nur für ehemalige Schüler der Volksschulen Bistard, Dornbusch, Hagenbroich, Sittard sowie der Körnerschule und der Ostschule interessant, sondern generell für jeden ortsgeschichtlich interessierten Leser. In den alten Aufzeichnungen der Schulrektoren finden sich neben Anekdoten aus dem Schulalltag auch zahlreiche Hinweise auf gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Grenzen der heutigen Kreisstadt.

Diese Besonderheit stellt auch Viersens Stadtarchivar Marcus Ewers heraus. „Aus meiner Sicht ist dieses Projekt höchstinteressant. Uns liegen auch zahlreiche alte Pfarrchroniken vor. Die Schulchroniken bilden hier einen deutlichen Gegenpol, denn die weltliche Sicht der Dinge unterscheidet sich oft eklatant von der geistlichen“, so Ewers. Die Chroniken seien zudem besonders interessant, da dem Leser echte Geschichte „mundgerecht“ präsentiert werde, führt Ewers weiter aus.

Die Idee für die Transkription aus der alten Sütterlinschrift in ein modernes Schriftbild kam Reinhold Hörkens anlässlich der Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Viersener Körnerschule im vergangenen Frühjahr. Hörkens und seine beiden Mitstreiter transkribierten die Texte eins zu eins. „Wir haben keine Wertung vorgenommen. Es soll ja ein Stück unverfälschte Geschichte sein“, so die drei Mitglieder des Viersener Vereins „Geschichte für Alle“. Die textlichen Beiträge werden durch persönliche Erinnerungen der Autoren sowie Originalbilder ergänzt. Zudem haben sich Hörkens, Schroeren und Lennertz des Fotobestandes im Stadtarchiv bedient.

Eine Besonderheit stellt die Chronik der Schule in Dornbusch dar. Diese befand sich nicht im Bestand des Archivs, sondern wurde den Transkriptoren aus einem Privatbesitz zur Verfügung gestellt. In diesem Zusammenhang weist Marcus Ewers auf weitere mögliche Fundstücke hin: „Sollte sich in der Bürgerschaft noch die ein oder andere Schulchronik befinden, wären wir sehr dankbar, wenn sie uns zugänglich gemacht werden könnte.“ Der Fokus liege hierbei vor allem auf Aufzeichnungen von der Schirick und aus Süchteln.

  • Am Donnerstagabend wurde das Stadtarchiv an
    Neues Stadtarchiv : Quantensprung Stadtarchiv
  • Der Remigiusplatz, früherer Alte Markt, in
    Führung : Wenn ein Platz erzählen könnte
  • Autor Gunnar Schirrmacher präsentiert mit Dr.
    Veröffentlichung : Geschichte der Höheren Mädchenschule

Viersens Erster Beigeordneter, Dr. Paul Schrömbges, lobte die Transkription der Schulchroniken als außerordentliche Arbeit und zeigte sich begeistert von der Fülle der schriftlich festgehaltenen Erinnerungen.

Die Chroniken werden in zunächst nur geringer Auflage veröffentlicht, können aber jederzeit nachgedruckt werden. Der Preis für einen Band, liegt je nach Umfang, zwischen fünf und fünfzehn Euro. Erhältlich sind die sechs verschiedenen Bände im Stadtarchiv (Am Alten Gymnasium 4) und im Stadthaus Viersen (Rathausmarkt 1).

(Report Anzeigenblatt)