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IHK-Gründerreport 2021 für den Kreis Viersen vorgestellt

Wirtschaft im Kreis Viersen : Unternehmer-Mut in der Krise

Der jetzt erschienene IHK-Gründerreport 2021 zeigt deutlich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Kreis Viersen.

. Anke Smikalla hat unternehmerischen Mut in der Krise gezeigt. Seit 1992 ist die Nettetalerin mit einer Mandelbrennerei als Schaustellerin selbstständig. Dann kam die Corona-Pandemie und ihr war die Existenzgrundlage genommen. Smikalla hat daraufhin als zweites Standbein eine Adventure-Minigolfanlage am De Wittsee eröffnet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hatte die Geschäftsidee als tragfähig bewertet. Seit wenigen Wochen ist die Anlage nun in Betrieb.

So wie Smikalla haben im vergangenen Jahr viele Bürger im Kreis Viersen unternehmerischen Mut bewiesen. 2.192 Menschen haben sich 2020 im Kreis selbstständig gemacht. Im gleichen Zeitraum haben auch 1.859 Unternehmer ihre Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 2.325 Gründungen und 2.338 Aufgaben. Damit verzeichnet der Kreis Viersen ein Minus von 5,72 Prozent bei den Gründungen und ein Minus von 20,49 Prozent bei den Aufgaben. Im Saldo ist demnach die Zahl der Unternehmen im Kreis 2020 um 333 Firmen gestiegen. Das sind die wesentlichen Kennziffern des Gründerreports 2021, den die IHK Mittlerer Niederrhein auf der Datenbasis des Landes NRW erarbeitet hat.

„Für Gründerinnen und Gründer sind die Rahmenbedingungen derzeit alles andere als ideal.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz die Zahlen. Die Beschränkungen haben dazu geführt, dass die Konsumnachfrage und damit die Kapazitätsauslastungen aufgrund der ausgebliebenen Auftragseingänge zurückgegangen sind. Nicht nur die akute wirtschaftliche Situation, sondern auch die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie sowie möglicherweise damit einhergehende Restriktionen haben das Gründungsgeschehen ausgebremst.

Der Trend machte auch vor dem IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein nicht halt:  Die Unternehmensgründungen lagen 2020 mit 8.403 im Vergleich zu 9.436 Gründungen um 10,95 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auf der anderen Seite sind die Geschäftsaufgaben im IHK-Bezirk 2020 um 18,88 Prozent gesunken – von 9.380 Gewerbeabmeldungen im Jahr 2019 auf 7.609 Gewerbeabmeldungen im Jahr 2020.

Auch Anke Smikalla hat die Folgen der Pandemie zu spüren bekommen. Die Beschränkungen des Lockdowns haben ihr Schaustellergeschäft bis heute zum Erliegen gebracht. Dennoch blickt sie nun optimistisch in die Zukunft: „Unsere Gäste sind von der Minigolfanlage begeistert. Trotz alle dem bin ich mit Herz und Seele Schaustellerin und werde es auch immer bleiben.“

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Solche engagierten Unternehmer seien gerade jetzt besonders wichtig, so IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz. „Wir müssen eine Gründerkultur fördern, die Unternehmertum und Kreativität ermöglicht. Sie sollten weder Zeit noch Energie damit verschwenden müssen, bürokratische Hürden zu überwinden“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Aber auch die angehenden Unternehmer selbst müssen ihren Teil zum Erfolg beitragen. „Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte gut vorbereitet werden. Wir stehen den Gründern dabei gerne mit unseren Dienstleistungen zur Seite“, sagt IHK-Experte Pascal Görigk und appelliert an alle Gründer, das umfangreiche Beratungsangebot der IHK zu nutzen.

Dabei stehen die Berater Bert Mangels (02151/ 635-335, bert.mangels@mittlerer-niederrhein.ihk.de) und Pascal Görigk (02161/ 241-120, pascal.goerigk@mittlerer-niederrhein.ihk.de) zur Verfügung. Ein Download des Gründerreports ist unter www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/25179 möglich.