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Brezelverlosung ist die erste Amtshandlung des neuen „Roahser Häer“: Mit Herz und Engagement

Brezelverlosung ist die erste Amtshandlung des neuen „Roahser Häer“ : Mit Herz und Engagement

Sie müssen gepflegt werden mit viel Herz und Engagement – die Traditionen. Im Stadtteil Rahser wird nicht nur von ihnen berichtet, sie werden lebendig gelebt. Seit der Jahrhundertwende gibt es hier den „Roahser Häer“.

Von den reicheren Bauern wurde jedes Jahr ein Mensch zum „Roahser Häer“ gekürt. Seine Aufgabe war es, den Armen und Minderbemittelten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Das galt für Hilfen beim Umgang mit Behörden und Amtspersonen oder bei Problemen mit anderen Mitmenschen. Eine Art Schiedsperson sozusagen. Aber auch materielle Hilfen, die schon damals aus Spenden organisiert wurden, gehörten dazu. Diese Tradition wird im Rahser bis heute lebendig gehalten und jeweils am zweiten Weihnachtstag fortgeführt. So ist mit den Jahren ein Titel entstanden, den jedes Jahr ein verdienter Viersener trägt, mit dem aber auch Engagement und Ehrenamt zum Wohle des Rahsers verbunden ist. So erhielt jetzt der neue „Roahser Häer“ Michael Pitzen den großen Schlüssel als Zeichen der Amtswürde von seinem Vorgänger Martin Häming. Der Schlüssel zeichnet den neuen „Roahser Häer“ für ein Jahr aus. Bei mehreren Veranstaltungen wird der 46-Jährige nun Spenden einholen, die dann an eine oder mehrere Institutionen zur Förderung der Jugendarbeit vergeben werden. Michael Pitzen ist Dachdeckermeister, verheiratet und Vater einer Tochter. Zu seinen Hobbys zählt nicht nur die heimische Borussia, sondern auch die Schützen im Rahser, wo er als Sappeur aktiv ist. Seine erste „Amtshandlung“ wird die Brezelverlosung sein. Sie findet am Freitag, 9. Januar, ab 19.30 Uhr im Jugendheim „Trichter“ am Nelkenweg an der St. Notburgakirche statt. Dabei wird er von ehemaligen Amtsträgern, den so genannten „Alt-Häere“, unterstützt.

Hier finden in gemütlicher Runde nette Gespräche und natürlich einige Verlosungsdurchgänge statt. Zu gewinnen gibt es Brezel in verschiedenen Größen und Ausführungen, Kuchen, Fleisch- und Wurstartikel. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Spendenaktion ein. Zu den begünstigten Institutionen und Einrichtungen zählen regelmäßig die St. Notburga Schützenbruderschaft und der Karnevalsverein Roahser Jonges.

Aber auch Kindergärten, Fördervereine der Schulen, St. Martinsvereine oder die Pfarre sind schon in den Genuss von Spendengeldern gekommen. Bei der Vergabe der Spendengelder ist der amtierende Roahser Häer autark in seiner Entscheidung.

(Report Anzeigenblatt)