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Treffen sich zwei Bürgermeister

Treffen sich zwei Bürgermeister

Im Viersener Stadthaus traf sich Extra-Tipp-Redaktionsleiter Dirk Kamps jetzt mit Bürgermeisterin Sabine Anemüller und ihrem Vorgänger Günter Thönnessen zum Gespräch.

Plätzchen stehen auf dem Tisch, eine Kanne mit frischem Kaffee wird serviert - im Amtszimmer der Bürgermeisterin ist alles bestens vorbereitet für das Gespräch mit Sabine Anemüller und Günter Thönnessen - den beiden Bürgermeistern des Jahres 2015. Am Kopf der Tafel nimmt die Hausherrin Platz, Thönnessen daneben. Ob es nicht komisch sei, hier, im alten Büro, als Gast zu sitzen. „Es ist nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt der Altbürgermeister und lacht. Er sagt: „Ich habe festgestellt, dass es Dinge gibt, die man nicht ein Leben lang braucht.“ Thönnessen ist seit Oktober a. D. - außer Dienst. Er könne nun auch mal die Dinge von oben betrachten. „Und fast alles sagen, was ich will“, meint er und lacht.

Man merkt, dass die Chemie stimmt zwischen Anemüller und ihrem Vorgänger. „Das schließt aber nicht aus“, sagt sie, „dass wir auch mal unterschiedlicher Meinung sind.“ So, wie es bei Parteifreunden durchaus mal vorkommen kann. Denn das Amt ist bekanntermaßen in SPD-Hand geblieben. „In guten Händen“, befindet Thönnessen sein ehemaliges Amt.

Amt - nicht Job. Vielleicht sogar eher eine Lebensaufgabe. „Bürgermeisterin ist man auch nach Dienstschluss“, sagt Sabine Anemüller. Sie begehe diese Aufgabe „voller Freude“. Und mit dem Willen anzupacken. Das ist nötig – ohne Frage. So sagt auch Thönnessen, dass man in diesem Jahr gelernt habe, dass Viersen „nicht der Nabel der Welt“ sei. Er sagt: „Das Thema des Jahres in Viersen ist das, was alle haben. Es ist die Flüchtlingssituation.“ Eine Mammutaufgabe. Im Moment gehe es vor allem darum, Unterkünfte zu organisieren. „Derzeit bekommen wir das noch einigermaßen hin“, meint Sabine Anemüller. Niemand aber könne voraussagen, wie sich die Situation im kommenden Jahr entwickeln wird. Stolz sind Anemüller und Thönnessen in diesem Zusammenhang auf die Viersener. Verständnis und Hilfsbereitschaft seien hier vorherrschend.

Zu den großen Themen des kommenden Jahres wird neben der Bewältigung der Flüchtlingssituation und den damit verbundenen Bemühungen um Integration der Bereich „Wohnen und Bauen“ stehen. „An erster Stelle steht dabei, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, sagt Sabine Anemüller. Und weiterhin sei man bemüht, Viersen so familienfreundlich wie möglich zu gestalten und das auch durch ein Wohnangebot für Familien.

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Die Familie - das ist auch das, was für die Bürgermeisterin und den Bürgermeister a.D. an den kommenden Weihnachtstagen klar im Mittelpunkt steht. Was Heiligabend auf den Tisch kommt, weiß Sabine Anemüller noch nicht so genau. „Dann ist nämlich meine Mutter zuständig“, erklärt sie lächelnd.

Und im Hause Thönnessen? „Da gibt es Sauerbraten“. Eine feste Tradition. „Zwar hat meine Frau auch mal etwas anderes ausprobiert - aber wir sind uns alle einig, dass es Heiligabend Sauerbraten geben muss.“ Manche Traditionen müssen eben gepflegt werden - im Stadtgeschehen, aber eben auch innerhalb der Familien.

(Report Anzeigenblatt)