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Großbrand De Meinweg: Der Brand ist gelöscht

Großbrand De Meinweg : Der Brand ist gelöscht

Die Heide- und Waldbrände sind gelöscht. „Es gibt keine offenen Feuer mehr und die Einsatzkräfte im Gelände konnten auch keine Glutnester im Boden mehr aufspüren", sagt Kreisbrandmeister Rainer Höckels.

Update 24. April, 18 Uhr

Rund 300 Kräfte aus dem Rheinland und dem oberen Niederrhein waren heute im Einsatz. "Ein herzliches Dankeschön an Kreisbrandmeister Rainer Höckels, der als Einsatzleiter diesen schwierigen Einsatz ruhig und souverän geführt hat", sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. "Ich bedanke mich zudem bei den Einsatzleitungen und bei allen Helfern, die sich in dieser Woche so aufopferungsvoll an den Löscharbeiten beteiligt haben. Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich – insbesondere, weil viele körperlich mühsame Arbeiten im unwegsamen Gelände nötig waren. Hervorheben möchte ich die gute Zusammenarbeit der Kräfte aus dem Kreis Viersen mit den Kollegen aus den Niederlanden, den Bereitschaftskräften aus Nordrhein-Westfalen, den Kräften der Bundes- und Landespolizei sowie den Mitgliedern der Hilfsorganisationen und privaten Unternehmern vor Ort."

Mit Löschrucksäcken und Spitzhacken ziehen die Einsatzkräfte ins Gelände.
Mit Löschrucksäcken und Spitzhacken ziehen die Einsatzkräfte ins Gelände. Foto: Kreis Viersen

Insgesamt waren seit Montag mehr als 1600 Feuerwehrleute dies- und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze an den Löscharbeiten beteiligt. "Vor allem die Kommunikation mit den Kollegen in den Niederlanden war sehr gut", sagt Höckels. "In erster Linie bei der Koordination der Löscharbeiten. Aber auch bei der Information der Öffentlichkeit und der Abstimmung der weiteren Maßnahmen." So gibt es auf niederländischer wie deutscher Seite aktuell ein Betretungsverbot für das Gebiet. Der Elmpter Wald darf südlich der Autobahn 52 bis zur Staatsgrenze bis zum 8. Mai nicht mehr betreten werden.

In der Nacht fahren lokale Kräfte Brandwachen entlang des 200 Hektar großen Gebiets. Morgen übernhmen die Kräfte aus dem Kreis Viersen die Aufräumarbeiten. Danach übergibt der Kreis Viersen die Lage an die Gemeinde Niederkrüchten. Die örtliche Wehr wird auch in den kommenden Tagen das Gebiet im Auge halten.

Update 24. April, 13.30 Uhr

Aktuell ist der Brand vorerst unter Kontrolle. Die niederländischen Kollegen übernehmen die Taktik der deutschen Einsatzkräfte, mit Spitzhacke und Löschrucksack im unwägbaren Gelände gegen Glutnester am und im Boden vorzugehen.

Die unterstützenden Kräfte aus dem Rheinland und vom Niederrhein sind noch bis zum Abend im Einsatz. Aktuell sind dann keine weiteren Bereitschaften geordert. Lokale Einsatzkräfte übernehmen dann die Brandwache.

Dennoch kann es weiterhin gefährlich sein, sich im Wald aufzuhalten. Spaziergänger und Wanderer sollen das Gebiet Meinweg zwischen Niederkrüchten und Herkenbosch bis auf Weiteres meiden. Die Bürgermeisterin der niederländischen Gemeinde Roerdalen hat ein Betretungsverbot für bestimmte Bereiche des Nationalparks De Meinweg ausgesprochen.

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Update 24. April, 9 Uhr

Zwei Bereitschaften - rund 300 Einsatzkräfte - haben sich am Freitagmorgen auf den Weg zu Brandherden der Heide- und Waldfeuer in Niederkrüchten / Meinweg gemacht. Im Einsatz sind Kameraden aus den Städten Düsseldorf und Duisburg sowie der Kreise Kleve, Wesel, Mettmann und Neuss. Die eine Hälfte der Einsatzkräfte setzt die mühsame Arbeit des Vortags fort: Mit Spitzhacke und Löschrucksäcken ausgestattet, spüren sie Glutnester am und im Boden auf und löschen punktuell die möglichen Brandherde. Die andere Hälfte flutet den Graben entlang der Grenze, um eine Ausbreitung möglicher Bodenfeuer zu verhindern.

In der Nacht hatten diese Aufgabe rund 150 Feuerwehrleute aus dem Ruhrgebiet übernommen. Dabei kam es zu keinen größeren Bodenfeuern. Mit Tagesanbruch steigen jedoch die Temperaturen und der Wind frischt auf. Wichtige Erkenntnisse für die Einsatzleitung bieten die Aufnahmen, die ein Hubschrauber der Landespolizei mit einer Wärmebildkamera am Morgen gemacht hatte. Dort wurden mehrere Glutnester am Boden ausfindig gemacht.

Update 23. April, 20.30 Uhr

Bei den Heide- und Waldbränden im Gebiet Niederkrüchten / Meinweg haben die deutschen und niederländischen Einsatzkräfte in den letzten Stunden die Feuerherde gemeinsam am Boden und aus der Luft bekämpft: Die niederländische Einsatzleitung kann, solange es die Helligkeit zulässt, auf die Unterstützung dreier Löschhubschrauber des Militärs zurückgreifen.

Parallel hat die deutsche Bereitschaft aus dem Ruhrgebiet die Brandbekämpfung am Boden aufgenommen. Mit 20-Liter-Löschrucksäcken und Spitzhacken spüren sie im Gebiet, das für Einsatzfahrzeuge und Schläuche unzugänglich ist, Brandnester am und im Boden auf. So können sie diese potentiellen Feuerquellen punktuell löschen. Aktuell zeigen die Maßnahmen Erfolg: Es gibt bis auf diese offengelegten Brandnester keine lodernden Feuer in Grenznähe. Die deutschen Kräfte führen diese mühsamen Arbeiten auch während der Nachtstunden aus - soweit es die Sicht zulässt. Die lokalen Kräfte übernehmen die großflächigen Brandwachen. Insgesamt sind knapp 200 Kräfte über die Nacht im Einsatz. Erfahrungsgemäß nehmen nicht nur die Temperaturen, sondern auch der Wind nachts ab.

Die Ablösung für die Feuerwehrleute kommt am frühen Morgen. Dann sind zwei neue Bereitschaften aus Nordrhein-Westfalen angekündigt - insgesamt rund 300 Einsatzkräfte mit Fahrzeugen und Geräten. In den frühen Morgenstunden überfliegt auch der Helikopter des Landespolizei mit hochauflösender Wärmebildkamera das 200 Hektar große Brandgebiet. So kann die Einsatzleitung den Erfolg der Löschmaßnahmen bewerten und sehen, wo aktuell Brandnester zu finden sind. Anschließend werden die Maßnahmen für den Tag mit den Kollegen der Niederlande besprochen.

Update 23. April 17 Uhr

Die unterirdischen Glutnester und der Wind in Richtung deutscher Grenze machen den Einsatzkräften am Donnerstagnachmittag immer noch zu schaffen. Die teilweise tief in der Erde sitzenden Glutnester drohen durch den Wind neu entfacht zu werden. Der Funkenflug könnte schlimmstenfalls die leicht entflammbaren Kiefernbestände in Brand setzen.

"Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Brandnester mit Kräften am Boden zu bekämpfen", sagt Kreisbrandmeister Rainer Höckels. Das bedeutet: Feuerwehrleute mit 20-Liter-Löschrucksäcken machen sich mit Spitzhacken auf den Weg ins Gelände. Dort hacken sie den Boden auf und löschen die unterirdische Glut. "Das ist kräftezehrend und zeitaufwändig, aber aktuell die einzige Möglichkeit." Acht dieser Ausrüstungen sind bereits vor Ort. 50 weitere Löschrucksäcke sind zeitnah geliefert worden. Gegen Abend kommen neue Kräfte aus dem Ruhrgebiet und lösen die lokalen Wehren ab.

Parallel erstellen die Einsatzkräfte einen Wundstreifen rechts und links neben dem Wassergraben, der die Grenze darstellt. Die Uferböschung wird auf je drei Meter mir landwirtschaftlichem Gerät aufgepflügt und mit Wasser getränkt. Dabei helfen die Lohnunternehmer aus dem Kreis Viersen. Landrat Dr. Andreas Coenen bedankt sich bei den freiwilligen Helfern. "Ansässige Lohnunternehmen und Landwirte setzen eigene Fahrzeuge ein, um unsere Einsatzkräfte zu unterstützen. Das weiß ich sehr zu schätzen, denn eine solche Hilfsbereitschaft ist nicht selbstverständlich."

Auf niederländischer Seite löschen weiterhin die Löschhubschrauber des Militärs die Brandherde aus der Luft. Der Ort Herkenbosch ist nicht länger evakuiert. Die Menschen kehren bis zum Abend in ihre Häuser zurück.

Update 23. April, 12 Uhr

Seit Donnerstagmorgen gibt es bei den Heide- und Waldbränden in Niederkrüchten / Meinweg eine Verschärfung der Lage: In Grenznähe gibt es derzeit wieder offene Bodenfeuer, die der aufkommende Wind entflammt hat.

Die Einsatzleitung hat neue externe Bereitschaftskräfte angefordert. Zudem sind niederländische Helikopter im Löscheinsatz – auch auf deutscher Seite. Erschwerend haben sich die Glutnester in den Boden gefressen. Das bedeutet: Es bedarf viel Wasser, um die Glut in tieferen Bodenschichten zu löschen.

Update 22. April, 22 Uhr

Die Helikopter haben nicht nur auflodernde Brandherde aus der Luft gelöscht, sondern auch die Vegetation entlang der Brandschneisen mit Löschwasser getränkt, um einem Übergreifen der Flammen vorzubeugen. Während der Nacht stellen die lokalen Einsatzkräfte großflächig Brandwachen.

In der Nacht lodert das Feuer bei sinkenden Temperaturen, abflachendem Wind und höherer Feuchtigkeit erfahrungsgemäß nicht so leicht auf. In den Morgenstunden des Donnerstags wird ein Aufklärungsflug eines Helikopters der Polizei Aufschluss über den Löscherfolg der vergangenen Stunden bringen und akute Brandnester lokalisieren. Diese können dann gezielt von den Einsatzkräften angegangen werden, bevor der Wind auffrischt.

Diese Methode hatten die Einsatzkräfte bereits am Mittwoch erfolgreich angewendet. Landrat Dr. Andreas Coenen und der Technische Dezernent Andreas Budde schauten sich die Aufnahmen ebenfalls an. Kreisbrandmeister Rainer Höckels zeigte ihnen anhand der Luftbilder und thermografischen Filmaufnahmen die aktuelle Lage. Der Landrat bedankte sich bei den Einsatzkräften auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze für ihren unermüdlichen Einsatz. Insgesamt sind seit Montag rund 1.000 Kräfte im Schichtbetrieb im Einsatz.

Update 22. April, 17 Uhr

Unterstützung aus der Luft kommt bei den Heide- und Waldbränden nun auch aus den Niederlanden. Dort kommen vier Hubschrauber CH 47 der Königlichen Luftwaffe zum Einsatz, die jeweils 8.000 bis 10.000 Liter Wasser pro Flug ablassen können. "Damit ist es möglich, große Flächen des Gebiets zu bewässern und somit die Brandnester auch großflächig zu löschen", sagt Kreisbrandmeister Rainer Höckels. Die Einsatzleitungen hoffen, dass sich die Lage dadurch weiter entspannt. Dieses Vorgehen haben die deutsche und niederländische Einsatzleitung abgestimmt. Aktuell sind die Feuer auf deutscher und niederländischer Seite vorerst unter Kontrolle. In den Abendstunden und die Nacht durch werden die Feuerwehrleute großflächig Brandwachen stellen und aufkommende Brandnester löschen.

Die Lage gilt aktuell als "stabil". Allerdings kann aufgrund der anhalten Trockenheit und des stetigen Winds keine Entwarnung gegeben werden. Gegen Abend nehmen die Temperaturen ab, erfahrungsgemäß lässt auch der Wind nach. Dies sind bessere Voraussetzungen, die Brandherde unter Kontrolle zu halten.

Update 22. April, 14 Uhr

Durch steigende Temperaturen und aufkommenden Wind sind einzelne Brandherde auf deutscher Seite wieder entflammt. Die Feuer befinden sich zwischen der Staatsgrenze und den trockenen Nadelbäumen. Die Einsatzleitung hat auf die neue Lage reagiert und die Einsatzkräfte in diesem Bereich verstärkt, um die Entstehungsbrände zu löschen.

Aus der Luft unterstützen die Löschhubschrauber der Polizei. Um ein exaktes Lagebild zu erstellen, ist der Helikopter mit der hochauflösenden Wärmebildkamera im Einsatz.

Update 22. April, 12 Uhr

Die Einsatzkräfte wissen aktuell jedoch nicht, wie sich die Feuer entwickeln, wenn am Mittag der Wind wieder erstarkt. So lautet die Wetterprognose. Die Feuer haben sich im Laufe des gestrigen Nachmittags auf rund 200 Hektar ausgedehnt. Aktuell breiten sich die Flammen nicht weiter aus. Im Abschnitt, den die Feuerwehrkameraden aus Deutschland betreuen, sind derzeit rund 200 Einsatzkräfte aktiv. Insgesamt waren seit Montag knapp 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Die lokalen Kräfte werden aktuell aus Gelsenkirchen und dem Kreis Coesfeld unterstützt.

Neben den beiden Löschhubschraubern der Bundespolizei kommt am Nachmittag auch eine hochauflösende Wärmebildkamera zum Einsatz, um Aufnahmen aus der Luft zu machen und mögliche Brandherde zu lokalisieren.

Der Schwalmverband staut die Schwalm, damit die Löschwasserversorgung sichergestellt ist. Das Wasser wird im Gelände über mehr als sieben Kilometer zu den Einsatzkräften transportiert. Die Zusammenarbeit mit den Kräften der Niederlande ist durch gemeinsame Lagebesprechungen und Einsatztaktiken hervorragend.

Update 22. April, 9 Uhr

Die seit Montag lodernden Heide- und Waldbrände in der deutsch-niederländischen Grenzregion Niederkrüchten / Meinweg beschäftigen die Feuerwehrleute aus beiden Ländern auch am Mittwoch. Die Lage ist im Vergleich zur Nacht unverändert: Auf deutscher Seite ist das Feuer unter Kontrolle. Die leicht entzündlichen Kiefernwälder sind aktuell nicht bedroht. Auf niederländischer Seite bekämpfen Feuerwehrleute aus beiden Ländern die Flammen gemeinsam am Boden. Die einheimischen Kräfte werden von Kollegen der Wehren aus Gelsenkirchen und Coesfeld unterstützt. Das Feuer hat sich nicht weiter ausgebreitet, allerdings frischt der Wind am Tag wieder auf und die Temperaturen steigen.

Die beiden Löschhubschrauber der Polizei sind auch am Mittwoch weiter im Einsatz. Sie sind zudem wichtig, um sich ein Bild von der Lage aus der Luft zu machen. Vom Boden ist das Naturschutzgebiet Meinweg nur schwer zugänglich.

Die niederländischen Kollegen haben in der Nacht mit zwei Bergepanzern eine Brandschneise in den Wald gefahren, um eine Ausbreitung des Feuers darüber hinaus zu verhindern. Zudem wurden vorsorglich zwei Pflegeheime in Herkenbosch evakuiert.

Kreisbrandmeister Rainer Höckels hebt insbesondere die außerordentlich gute Kommuniktion und Zusammenarbeit der Einsatzkräfte unterschiedlicher Züge auf deutscher und niederländischer Seite hervor.

Update 21. April, 20 Uhr

Gegen Abend ist der Waldbrand im Bereich Niederkrüchten / Meinweg vorerst wieder unter Kontrolle gebracht. Die Feuer hatten sich am späten Nachmittag auf niederländischer Seite kurzzeitig vergrößert, als die Flammen über einen ehemaligen Bahndamm gesprungen waren. Aktuell (21. April, 20 Uhr) breiten sich die Flammen jedoch nicht mehr aus.

Auf der deutschen Seite der Grenze konnte das Feuer mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden. Wichtig war, dass die leicht entzündlichen Kiefernwälder in Niederkrüchten kein Feuer gefangen haben. Auf niederländischer Seite musste ein Campingplatz evakuiert werden. Zudem lief das Feuer auf ein Gestüt zu. Weder Campingplatz noch Gestüt wurden in Mitleidenschaft gezogen. Aktuell werden dort mit deutscher Hile kleinere Brandnester gelöscht.

Die niederländischen Kräfte planen mit einem Bergepanzer eine Brandschneise in den Wald zu schlagen. Die deutschen Kollegen unterstützen dabei mit Gerätschaften und Löschwasser. "Für die Nacht sind wir vorsichtig optimistisch, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet", sagt Kreisbrandmeister Rainer Höckels. Für die Morgenstunden ist aber auffrischender Wind gemeldet. "Deshalb müssen wir wachsam bleiben. Die Einsatzkräfte des Kreises werden aus Mönchengladbach und Krefeld in der Nacht unterstützt."

Insgesamt ist auf beiden Seiten der Grenze eine Fläche von rund 170 Hektar betroffen. Insgesamt waren seit Montagnachmittag circa 750 Feuerwehrleute im Einsatz. Zudem fliegen zwei Löschhubschrauber der Polizei.

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Am Montag wurde gegen 13 Uhr ein Feuer im Wald gemeldet. Von einem starken Wind angefacht, entwickelte sich das Feuer im Naturschutzgebiet De Meinweg bei Herkenbosch direkt hinter der Grenze zu einem Großbrand. Zunächst versuchten Feuerwehrleute gemeinsam mit Kollegen aus dem Kreis Heinsberg und den Niederlanden den Brand zu löschen. Aufgrund des Ostwindes hat sich das Feuer jedoch auf eine Fläche von 10 Hektar ausgebreitet. Weitere Wehren wurden dazu gerufen.

„Daraufhin haben wir unsere Strategie geändert", sagt Kreisbrandmeister Rainer Höckels. „Große Heideflächen brennen zu schnell ab und haben in diesem Fall die Einsatzkräfte gefährdet." Stattdessen schützten die Feuerwehrleute mit einer rund zwei Kilometer langen Schneise den leicht entzündlichen Kiefernwald.

Ein Problem stellte die Wasserversorgung dar: Das Löschwasser musste aus der mehr als sieben Kilometer entfernten Schwalm entnommen werden. Aktuell (Dienstag, 21. April, 12 Uhr) brennen noch mehrere Bodenfeuer im Heidegebiet kontrolliert ab. Jeweils rund 500 Feuerwehrleute waren und sind im Schichtbetrieb im Einsatz. Sie stammen im Rahmen des Katastrophenschutzkonzeptes nicht nur aus den Wehren aus dem gesamten Kreis Viersen, dem Kreis Heinsberg sowie Limburg Nord. Es sind zudem auch Kameradinnen und Kameraden aus den Städten Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Mühlheim und Essen sowie den Kreisen Mettmann, Wesel, Neuss und Kleve beteiligt. Außerdem sind der Katastrophenschutz NRW sowie das DRK und der Malteser Hilfsdienst vor Ort. Zwei Hubschrauber der Bundespolizei waren im Einsatz.

„Mein herzlicher Dank an alle Einsatzkräfte! Der schwierige Einsatz war sehr gut koordiniert und die Feuerwehrleute haben erstklassig zusammengearbeitet", sagt Landrat Dr. Andreas Coenen, der sich gestern mit Niederkrüchtens Bürgermeister Karl-Heinz Wassong vor Ort ein Bild vom Einsatz gemacht hat. „Es macht sich bezahlt, dass wir dieses Szenario vor kurzem geübt haben." Erst im September hatten die Kreis-Feuerwehren einen ähnlichen Einsatz in Niederkrüchten simuliert. Im Rahmen seiner Klimastrategie aus dem Januar weist der Kreis Viersen auf ein höheres Heide- und Waldbrandrisiko infolge des Klimawandels hin. „Der gestrige Großbrand macht deutlich, dass wir bereits mit gravierenden Folgen des Klimawandels konfrontiert sind. Wir dürfen die Themen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung auch in Zeiten der Corora-Pandemie nicht aus dem Blick verlieren", mahnt Landrat Dr. Coenen.

Eine besondere Herausforderungauch: die Corona-Situation. Auch hier gilt Abstand halten. Alle Feuerwehrangehörigen wurden mit Masken der höchsten Schutzstufe ausgestattet.

Jedes Jahr warnen die Feuerwehren und Behörden vor den Gefahren durch Waldbrände. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit fand das Feuer in Niederkrüchten bereits jetzt schon genug Nährboden, um sich zu Großbränden der Wälder zu entwickeln.

Der Waldbrand im deutsch-niederländischen Naturschutzgebiet „De Meinweg“ hat gezeigt, wie gefährlich die aktuelle Lage in den Wäldern ist. Bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen genügt bereits eine fahrlässig weggeworfene, glimmende Zigarette, um die Natur in Brand zu setzen.

„Vegetationsbrände können sich aufgrund der derzeit anhaltenden Trockenheit rasend schnell ausbreiten und sich zu einem größeren Waldbrand ausdehnen. Wir bitten alle Waldbesucher, die nachstehenden Tipps zu beherzigen“, warnt Leo Thoenissen, Leiter der Feuerwehr Nettetal. Die Nettetaler Wehr war ebenfalls im Naturschutzgebiet im Einsatz.

Die Feuerwehr gibt vier Tipps zur Vermeidung von Bränden:

1. Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.

2. Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.

3. Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten.

4. Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.