Karneval der Abiturienten

Im Rahmen der „Mottowoche“ feiern in diesen Tagen viele Abiturienten ihre letzten Schultage. In Großstädten wie Köln sind diese Feiern schon einmal aus dem Ruder gelaufen und stehen in diesem Jahr unter strengen Regeln.

Hier im Kreis sieht das ganz anders aus.

Kindheitshelden“, „roter Teppich“ oder „erster Schultag“ – wer in dieser Woche Abiturienten sieht, könnte denken, es sei wieder Karneval. Um ihre letzte Schulwoche zu feiern, denken sich die Schülerinnen und Schüler für jeden Tag ein anderes Thema aus, kleiden sich passend und feiern auf dem Schulhof. Die „Mottowoche“ ist zu einer beliebten Tradition geworden.

Manchmal kann diese aber auch aus dem Ruder laufen, wie vor einem Jahr in Köln. Rund 200 Schüler waren mit Bierflaschen und selbst gebauten Speeren aufeinander losgegangen, woraufhin es mehrere Verletze gab. Damit so etwas nicht mehr passiert wurde die Mottowoche in Wuppertal auf drei Tage verkürzt, in Köln verpflichteten sich viele Schüler in einem Brief, sich ruhig zu verhalten.

In Brüggen und Schwalmtal hingegen musste die Mottowoche in keiner Weise eingeschränkt werden. „Wir hatten noch nie Probleme, da wir sehr nette Schüler und ein gutes Schulklima haben“, erklärt Oberstufenleiter Willi Gerhard von der Gesamtschule Brüggen. Hier darf also alle fünf Tage ganz normal gefeiert werden, natürlich in einem gewissen Rahmen. „Heute ist unser Motto ’Ballermann’, da werden wir dann auch Planschbecken auf dem Schulhof haben und in Sandalen zur Schule kommen“, erzählt Kurssprecherin Carolin Rosunek. Am Freitag wird es zum Abschluss noch einmal richtig edel, denn zu „Casino Royal“ kommen die Schüler in Abendkleidern und Anzug zur Schule.

Am Gymnasium St. Wolfhelm in Schwalmtal ist die Mottowoche schon vorbei, dort bereiten sich die Schüler momentan im Rahmen einer Intensivwoche auf die Prüfungen vor. Konrektor Dirk Göbels blickt positiv auf die Woche zurück: „Bei uns läuft die Mottowoche immer sehr human ab. Die Schüler achten sehr auf die Mottoauswahl und greifen nicht zu unangebrachten oder vulgären Mottos. Dieses Jahr hatten wir zum Beispiel Helden der Kindheit oder Geschlechtertausch dabei.“ Einen weiteren Grund für den Unterschied zu Köln sieht er in der Tatsache, dass man hier auf dem Land ist, keine rivalisierenden Schulen in der Nachbarschaft hat und die Schule sich über eine sehr respektvolle Schülerschaft freuen kann.

(StadtSpiegel)