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Küken wachsen bei der Tagesmutter

Küken wachsen bei der Tagesmutter

Claudia Lütters aus Oberkrüchten sorgt dafür, dass ihre Tageskinder die Natur kennenlernen.

Lara, Emma, Martin und Annika haben in diesen Tagen nur ein Ziel, wenn sie bei ihrer Tagesmutter Claudia Lütters ankommen – den Schaubrüter. Den hat die Oberkrüchtenerin vom Kleintierzuchtverein Elmpt und Umgebung bekommen. „Nach zwei Jahren hat es endlich geklappt“, freut sie sich.

Die Kinder stehen vor den Küken. Bei einigen haben sie mitbekommen, wie sie geschlüpft sind, wie sie in ihren ersten Lebensstunden getrocknet sind und seitdem so herrlich flauschig aussehen. Sie wissen, dass sie behutsam sein müssen, nicht einfach einen solchen Flauscheball aus dem Glasbehälter herausnehmen dürfen.

Dass sie jetzt „echte Küken“ sehen dürfen, ist für sie der Höhepunkt. Wie Champignons wachsen, haben sie schon erlebt, Kartoffeln im Eimer gepflanzt und hinterher stolz mit nach Hause genommen. „Claudia macht Sachen mit den Kindern, auf die man als Mutter selbst nicht kommen würde – und wozu man vielleicht auch nicht die Möglichkeit hat“, sagt Emmas Mutter Anni Riem. So hat jedes Kind auch ein eigenes kleines Beet im Garten, um das es sich selbst kümmern muss.

Dabei blieb aber immer genug Zeit, die Eier im Schaubrüter zu beobachten. Hat sich das Ei bewegt? Ist schon irgendwo ein kleiner Riss in der Schale zu sehen? Wann schlüpfen die endlich?

Neugierig haben sie auch nach dem Schlüpfen die Schalen betrachtet. Da waren die Küken drin? Wie sind sie ernährt worden.

Claudia Lütters hatte sich gut auf das Projekt vorbereitet. Die gelernte Wirtschafterin ist in der Landwirtschaft aufgewachsen. „Für mich ist wichtig, dass Kinder lernen, wie und wo etwas wächst, egal, ob Pflanze oder Tier“, sagt sie. Damit gehe einher, die Wertigkeit schätzen zu lernen – etwa, wie lange es dauert, bis ein Salatkopf oder eine schöne rote Erdbeere gewachsen ist.

Die Eltern ihrer Tageskinder schätzen das. Und die Flexibilität, mit der ihre Kinder betreut werden, denn Claudia Lütters deckt vor allem die Randzeiten ab – von 6 Uhr bis Schulbeginn oder nach der Schule oder Kita bis abends.

(Report Anzeigenblatt)