Vorfreude auf die neue Familie

Im Bethanien- Kinderdorf in Waldniel leben Kinderdorfkinder und pädagogisch ausgebildete Frauen oder Ehepaare in häuslichen Lebensgemeinschaften zusammen – die Kinder finden hier familiäre Geborgenheit und Schutz.

Nun entsteht mit der Gruppe Bucheneck eine neue Kinderdorffamilie mit Kinderdorfmutter Desiree Bührer. Der Extra-Tipp begleitet die Vorbereitungen in loser Serie.

„Die Stellenanzeige des Kinderdorfes fiel mir immer wieder ins Auge, als ich nach meinem Sozialpädagogikstudium in Düsseldorf nach Stellen suchte“, erinnert sich Desiree Bührer (33), die aus Baden-Württemberg stammt und vorher bereits eine Verwaltungsausbildung gemacht hatte.

Die alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter entschied letztlich im Dezember 2013, sich auf die Stelle als Kinderdorfmutter zu bewerben. Im Bethanien-Kinderdorf ist es üblich, dass vorab ein Jahr als sogenannte Anwärterin im Schichtdienst gearbeitet wird. „So kann man alles genau kennenlernen und sich sicher werden, ob dieser Beruf etwas für einen ist. Schließlich ist es eine Lebensentscheidung“, weiß Desiree Bührer. Sie wird so als Kinderdorfmutter fortan nicht mehr allein mit ihrer Tochter Dorothea leben, sondern zusammen mit den fünf dort betreuten Kindern, den zwei Praktikantinnen und der weiteren Erzieherin. „Man teilt letztlich ständig das eigene Zuhause mit anderen Menschen, und gleichzeitig befindet sich genau hier auch noch der Arbeitsplatz“, sagt Bührer. Aber für sie sei während ihrer Anwärterinnenzeit mit jedem Tag nur klarer geworden, dass dies ihr Weg sei. So wird sie nun die neue Kinderdorfmutter für die Gruppe Bucheneck, die ihren Namen von den Bäumen vor der Tür und der Ecklage der Wohnung im ehemaligen Verwaltungstrakt bekommen hat.

Desiree Bührer hat den Umbau und die Ausgestaltung der neuen Wohnung seit Mai aktiv begleitet - alles trägt hier ihre persönliche Handschrift. Natürlich hat sie auch ausgewählte eigene Möbel und Hausrat mitgebracht. Ein Teil davon lagert jedoch noch in ihrer eigenen Wohnung, die gegenüber liegt und auch zunächst noch weiter für sie bereitstehen wird. Denn natürlich haben auch Kinderdorfmütter Urlaubsanspruch, sollen die Möglichkeit haben, sich innerhalb eigener anderer Räumlichkeiten in dieser Zeit aus dem Kinderdorffamilien-Betrieb heraus zu nehmen. „Mal sehen, ob das nötig sein wird“, sagt sie.

Auch Tochter Dorothea hat den Umzug vom vorherigen Wohnort Willich nach Waldniel gleich angenommen und fühlt sich im neuen Zuhause längst wohl. Immerhin wohnt sogar eine Klassenkameradin mit auf dem Gelände. „Sie muss nur vor die Tür gehen und hat einen tollen Spielplatz“ sagt Bührer lächelnd. Zwar ist das Notwendigste schon erledigt, aber es ist noch Einiges zu tun, ehe die neuen „Geschwisterkinder“ von Dorothea Anfang August einziehen. Die Wohnung wirkt schon jetzt sehr gemütlich, hell und einladend: Im Wohnzimmer bietet sich eine riesige Couch zum gemeinsamen Kuscheln an, ein großzügiger Esstisch bietet genug Platz für viele große und kleine Bewohner und ihre Gäste. „Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer“, sagt Desiree Bührer.

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Mehrmals war sie in den letzten Wochen in ihrer Freizeit in Möbelhäusern und im Großhandel und hat dort eingekauft. Unterstützung hat sie dabei von einer anderen erfahrenen Kinderdorfmutter bekommen. „Die Mengen für so viele Menschen sind schon gewöhnungsbedürftig“. Zum Beweis holt sie aus der Küche zwei Riesenpackungen für Frischhaltefolie und Backpapier. Von Handtüchern über Schneebesen, Geschirr und Gläser musste alles angeschafft werden. „Ich denke aber, dass wir bis auf ein paar Kleinigkeiten nun alles haben“, sagt sie und lächelt.

(Report Anzeigenblatt)