Vorsicht bei Krampfadern

Vorsicht bei Krampfadern

Krampfadern sind oft mehr als ein kosmetischer Makel – vielmehr deuten sie auf eine gestörte Durchblutung des Beins hin und sollten dementsprechend behandelt werden.

Ein Großteil der Bevölkerung leidet darunter. Nach ihrer Entstehung können die knotig-erweiterten Venen, in der Fachsprache Varizen genannt, in zwei Gruppen eingeteilt werden: In die primär idiomatische Ausformung der Erkrankung und in die sekundäre Form. „Bei gut 95 Prozent aller Betroffenen liegen Krampfadern des ersten Typs vor. Ihre Ursache haben sie häufig in den Genen: Wenn bereits die Eltern zu Krampfadern neigen, sind die Kinder häufig ebenfalls betroffen“, erklärt Dr. Claudiu Rascanu, Leitender Oberarzt der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie im Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus. Der Experte fährt fort: „In diesen Fällen liegt eine Neigung zu einer Venenwandschwäche vor, die sich später als Krampfader äußert. Auch stehende Tätigkeiten, Schwangerschaften und Übergewicht können sie begünstigen.“ Die zweite Ausformung der sogenannten Varikose betrifft hingegen nur circa fünf Prozent der Bevölkerung. Hierbei spielen andere Venenerkrankungen, wie beispielsweise eine Beinvenenthrombose, eine Rolle. Dadurch kann es zu einer Abflussbehinderung im tiefen Venensystem oder zur Zerstörung der Venenklappen führen. Die Folge ist, dass das Blut in umgekehrter, falscher Richtung über die Verbindungsvenen in das oberflächliche Venensystem fließt. Durch den gesteigerten Druck weiten sich die oberflächlichen Venen auf.

Krampfadern können auf verschiedene Arten therapiert werden. „Wichtig ist, da

ss die Therapie auf den Patienten und die Ausformung der Krampfadern zugeschnitten ist, denn nicht jede Therapie eignet sich für jeden Patienten.“ Man unterscheidet zwischen der konservativen Methode und den operativen Maßnahmen. Letztere kann man in drei weitere Varianten aufteilen: Zum einen kann man die Vene komplett entfernen. Dies passiert häufig über das sogenannte „Stripping“. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dass nur die Innenauskleidung der Vene zerstört wird, die Vene selbst aber erhalten bleibt. „Blut kann allerdings nicht mehr hindurch fließen“, betont der erfahrene Oberarzt aus dem Johanna-Etienne-Krankenhaus. Als letzte Variante gibt es noch die sogenannte CHIVA-Methode, bei der die Venen gezielt an bestimmten Stellen abgebunden werden. Dieses Verfahren ist allerdings noch nicht sehr weit verbreitet. „Prinzipiell sollte man die Behandlung immer mit einer physikalischen Begleittherapie unterstützen. Venenfreundliche Sportarten wie schwimmen oder Nordic Walking können zudem dazu beitragen, dass das Risiko für Krampfadern vermindert wird“, beendet Dr. Claudiu Rascanu seinen Vortrag im Gesundheitsforum Niederrhein.

(Report Anzeigenblatt)