Was geschah im Mikrokosmos Bracht?

Was geschah im Mikrokosmos Bracht?

Im nächsten Jahr feiern die Brachter ihre 900-Jahr-Feier. Zum festlichen Anlass des Jubiläums wird es eine gedruckte Dorfgeschichte geben. Der Stadt Spiegel hat die am Werk beteiligte Historikerin Dr. Ina Germes-Dohmen besucht.

Der Rat der Burggemeinde hat ein Autorenkollektiv beauftragt, die Brachter Geschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart zu erforschen. Unter der Schriftleitung der Historikerin Dr. Ina Germes-Dohmen arbeiten renommierte Fachleute an der Vorbereitung des Buches, das zur Adventszeit dieses Jahres vorliegen soll.

„Wo das Herz von voll ist…“, sagt Dr. Ina Germes-Dohmen und ist wieder mitten im Thema Bracht. „Ich möchte nicht von einer Chronik sprechen, besser ist der Begriff Ortsgeschichte.“

Themenbereiche wie Wirtschaft, Schule, Kirche und Soziales werden von den einzelnen Autoren im Rahmen der von ihnen bearbeiteten Zeitfenster dargestellt. Was geschah im Mikrokosmos Bracht, vor dem Hintergrund der Weltgeschichte? Die Aufarbeitung seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit teilen sich Prof. Dr. Margert Wensky (Mittelalter), Prof. Dr. Leo Peters (Geschichte der reformierten Gemeinde Bracht), Dr. Ina Germes-Dohmen (preußische Zeit und Nachkriegszeit), Dr. Paul Schrömbges (1918–1945) und Erich Benner (1970 bis heute). Die Kunst der Autoren wird sein, aus den tausenden von Unterlagen, die im Kreisarchiv, in Pfarrarchiven und bei den verschiedensten Institutionen lagern, das herauszufinden, was für die Ortsgeschichte relevant ist. „Man kann da auch auf Irrwege geraten, das Stichwort „Bracht“ führt nicht immer zu historisch wichtigen Unterlagen.“ Dr. Clive Bridger-Kraus wird über archäologische Funde berichten, Bodenkunde und klimatische Verhältnisse (Alfred Dickhof/Dr. Reinhold Roth), Denkmäler und Persönlichkeiten (Eva-Maria Willemsen) und Vereine (Andrea Rönz) werden ebenfalls im Gesamtwerk zum Tragen kommen. Neben den schriftlichen Quellen tragen die Brachter Bürger auch zum Gelingen der Ortsgeschichte bei. So erforschte Dr. Georg Cornelissen vor Ort das „Brauter Plott“ und begab sich auf die Suche nach der Herkunft des „au“, das in ihrem Wortschatz einen Stammplatz hat. Seine Recherchen werden ein spannendes Kapitel darstellen. Die Brachter Ortsgeschichte wird einen Umfang von 600–650 Seiten haben. In der letzten Novemberwoche dieses Jahres wird sie im Brachter Bürgersaal vorgestellt werden.

(StadtSpiegel)