1. Willich

Anne Lichtenberg lädt zur Atempause in St. Hubertus ein.

Atempause in St. Hubertus : Mach doch mal „Atempause“

„Atempause“ - dabei geht es nicht um eine sportliche Tätigkeit. Atempause - das bedeutet Ruhe und Einkehr zu sich selbst. Jeden Mittwoch für 15 Minuten, in Begegnung auch mit Gott.

Die Kirche ist offen - jeden Mittwoch zwischen 10 und 12 Uhr. Dann öffnet St. Hubertus in Schiefbahn die Pforten - und das nicht einfach so. Die in Schiefbahn leben Anne Lichtenberg (75) möchte Menschen einladen - zur Begegnung mit anderen, aber auch zur Begegnung mit Gott und viel wichtiger: Zur Begegnung mit sich selbst. Dazu hat sie die „Atempause“ ins Leben gerufen. „Es handelt sich dabei nicht um eine Atemübung“, erklärt sie. Vielmehr ist es eine Pause aus dem Stress des Alltages. „Jeder ist eingeladen, jeder kann kommen und mitmachen“, sagt sie. Mitmachen - das bedeutet einfach nur innehalten. Ruhe finden, zu sich finden. „Die Atempause dauert nicht lange - es ist wie als ob man kurz die Luft anhält, um dann ganz tief durchzuatmen und neue Kraft zu schöpfen“. Atempause, das ist eine kleine Andacht - immer mittwochs von 11 bis 11.15 Uhr. „Fünfzehn Minuten mit Worten und musikalischer Untermalung“, so Anne Lichtenberg weiter. Die Andacht beginnt mit dem Kreuzzeichen und in diesen Zeiten schließt sie diese zunächst mit einem Friedensgebet und dann mit dem „Vater unser“. „Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen diese Atempause nutzen“, gesteht sie.

Sie weiß aus Erfahrung durch ihre Arbeit bei der GdG, dass die Kirche immer wieder ein Ort der Gespräche und des Miteinanders ist. Die ehemalige Grundschullehrerin an der Kolpingschule in Willich hat dort, neben vielen anderen Fächern, vermehrt katholische Religion unterrichtet. Da wundert es eben nicht, dass sie sich in vielen Bereichen der GdG engagiert.

Seit 2014 ist sie im Begräbnisdienst tätig, hat seit dem über 100 Trauerfeiern gestaltet, Gespräche mit Menschen geführt, die einen Angehörigen verloren haben. Im Gegensatz dazu steht ihre Arbeit beim Kinderschutzbund, wo sie im Team Babybegrüßungstaschen frischgewordenen Familien bringt. Tod und Leben, Leben und Tod - bei Anne Lichtenberg liegt das nah beieinander. „Geburt und Tod - dazwischen passiert das Leben“, sagt sie.

Ob als Lektorin bei Gottesdiensten der GdG oder bei der Gestaltung von Wortgottesdiensten (seit 2018 in St. Hubertus) - Anne Lichtenberg ist keine Unbekannte. Ebenso im Café KRUMM als auch im Friedhofscafé in Willich engagiert sich die 75-jährige Schiefbahnerin. „Es macht einfach Spaß mit vielen Menschen zusammen zu kommen und neue Menschen kennenzulernen“, sagt sie. Anne Lichtenberg ist fast ein „Hansdampf in allen Gassen“ - „...und das soll auch noch lange so bleiben“, scherzt sie.