1. Willich

Firmenbesuch bei Fortron/Source

Firmenbesuch : „Gleichgesinnte Partner“

Firmenbesuch. Bürgermeister Christian Pakusch trifft Taipeh-Vertreter bei Fortron/Source.

Die Gelegenheit war günstig: der noch relativ „neue“ Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Plum hatte sich für ein erstes Kennenlernen mit David W.T. Chang, Generaldirektor der in Frankfurt beheimateten Taipeh-Vertretung in der Bundesrepublik, bei der in Willich ansässigen, taiwanesischen Fortron/Source Europa GmbH verabredet – und da ein Besuch dieser Firma eh im Rahmen der üblichen Unternehmenskonsultationen von Bürgermeister Christian Pakusch und Wirtschaftsförderer Christian Hehnen in der Agenda stand, schlossen sich die beiden an, um den Generaldirektor und seinem Stellvertreter Ti-Yu Hsueh im Europa-Firmensitz der Gruppe an der Willicher Carl-Friedrich-Benz-Straße in Münchheide persönlich kennen zu lernen. Am Gespräch nahm im Übrigen die Dolmetscherin und Fachübersetzerin Dr. Yang Ying-Feng, unter anderem in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Recht und Wissenschaft tätig, am OLG Düsseldorf beeidigt und ausgewiesene Expertin nicht nur in Sachen Wirtschaftlicher Zusammenarbeit, teil.

Bei der FSP-Gruppe handelte es sich um einen taiwanesischen Hersteller von hochwertigen elektronischen Netzteilen, Transformatoren, Energiespeichern, Datenverarbeitungsgeräten und allem aus der passenden Peripherie für den Einsatz im professionellen Bereich. Serena Huang, Regionaldirektorin Europa, begrüßte die Delegation und verschaffte den Dreien auch einen kurzen Einblick in Firma und Geschäftsfelder – wobei sie wiederholt das gute Verhältnis zur Stadt Willich, ihrer Verwaltung generell und der Wirtschaftsförderung im Besonderen betonte. Christian Hehnen, Chef der Willicher Wirtschaftsförderung, stellte dann auch kurz noch einmal in einem von ihm selbstironisch lächelnd „Werbeblock“ betitelten Part die Vorzüge des Wirtschaftsstandorts Willich vor.

Im Mittelpunkt stand jedoch das Kennenlernen und ein erster Austausch – der erleichtert wurde, weil alle drei Besucher aus dem Kreis Viersen den knapp 200 Kilometer östlich vor China gelegenen Inselstaat und dessen Hauptstadt Taipeh von eigenen Besuchen kennen – und um die nicht einfache Situation des Landes wissen, der oft mit dem Begriff „Taiwan-Konflikt“ beschrieben wird: Die Volksrepublik China betrachtet Taiwan als „Bestandteil des chinesischen Territoriums“, Taiwan sieht sich als souveränen Staat, deren  Präsidentin Tsai Ing-wen dann auch wiederholt das Recht Taiwans auf politische Selbstbestimmung betont.

Generaldirektor Chang machte dann auch keinen Hehl daraus, dass sein Land in Deutschland („Wirtschaftlich einer der wichtigsten Partner, unser Handelsvolumen mit Deutschland ist so groß wir das mit Italien, Großbritannien und Italien zusammen“) einen wichtigen, gleichgesinnten Partner sehe – wie man mit allen Ländern, die „wie Taiwan fest auf der Basis von Freiheit, Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ stünden, um Ausbau und Vertiefung der freundschaftlichen und partnerschaftlichen Kontakte bemüht sei.

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Pakusch betonte, dass man in der Stadt Willich stolz darauf sei, „das Europäische Zuhause so vieler Unternehmen aus dem asiatischen Bereich“ zu sein – und die Firma Fortron/Source sei ja ein deutliches Beispiel für das gute Zusammenspiel von Stadt und Unternehmen aus Fernost; ein Zusammenspiel, das man bei der Stadt auch durch die bereits konkret gelebte Städte-Freundschaft mit Marugame in Westjapan aktuell und perspektivisch vertiefe. Plum machte seinerseits deutlich, dass ihm auch in seiner neuen Funktion als politischer Vertreter der Bürger des Kreises Viersen in Berlin an einer Festigung und Vertiefung der Beziehungen zu Taiwan außerordentlich gelegen sei und er sich in seiner Funktion als Bundestagesabgeordneter auch jederzeit als Ansprechpartner der heimischen Wirtschaft verstehe.

Schließlich spielte natürlich auch die nach wie vor den Alltag beherrschende Pandemie im von Freundlichkeit und Offenheit geprägten Gespräch eine Rolle: Sobald diese überwunden sei, war man sich unisono einig, werde man sicherlich auch wieder vermehrt und vor allem anhand konkreter Verabredungen und Treffen hier wie dort zu mehr internationalem Austausch und dem weiteren Ausbau der guten Kontakte kommen.