Proteste: Der Extra-Tipp fragte bei den beiden Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten nach: Wird Pegida überbewertet?

Proteste: Der Extra-Tipp fragte bei den beiden Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten nach : Wird Pegida überbewertet?

Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes: Die so genannte Pegida demonstriert derzeit in vielen Städten bundesweit. Der Widerstand gegen die Bewegung wird jedoch stetig größer.

Der Extra-Tipp hat die beiden Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten gefragt: Was halten Sie von der Pegida-Bewegung, und wie sollte man damit umgehen?

Uwe Schummer (CDU):

"In Dresden haben Pegida-Märsche ihren Ursprung und den höchsten Zulauf. In Sachsen schaukeln sich seit der Einheit linke und rechte Protestparteien bis in den Landtag hinein. Alles vor dem Hintergrund, dass die wirtschaftliche und soziale Lage in Sachsen besonders gut und die Zahl der ausländischen Mitbürger ziemlich gering ist. In Köln und Münster dagegen stehen wenige Hundert Pegida-Anhänger tausende von Gegnern gegenüber. Das Zeichen, den Kölner Dom während des Pegida-Marsches nicht zu beleuchten, zeigt, dass Christen mit einer Sammelbewegung des Hasses keine Gemeinsamkeiten haben. Schwierig wird es für Pegida, wenn sie sich auf ein gemeinsames Programm verständigen müssten.

Die Union wird sich weiter klar gegen Pegida abgrenzen. Ungelöste Probleme werden zum Treibstoff für Protestgruppen, egal ob sie links oder rechts agitieren. Hier gilt es, die berechtigten Anliegen vom Wirrwarr der Hasserfüllten zu trennen. Juden, Christen und Muslime haben gemeinsame Wurzeln, die uns prägen. Deutschland hat eine Hausordnung, unsere Verfassung mit Werten, die unveräußerlich sind. Scharia und Burka passen nicht dazu. Unter den heimischen Muslimen sind die Salafisten eine verschwindende Minderheit. Flüchtlinge, die um ihre Leben gerannt oder geschwommen sind, schützen wir. Pegida wird in den Medien überbewertet."

Udo Schiefner (SPD):

"Ich finde erschreckend, dass sich so viele Menschen mitreißen lassen, wenn es gegen Fremde und Schwächere geht. Denen, die dort marschieren, müssen wir entgegentreten. Wir müssen ihnen zurufen: Selbstverständlich helfen wir Flüchtlingen in ihrer Not. Selbstverständlich nehmen wir Fremde in unserem Land auf. Selbstverständlich müssen wir für Schwächere einstehen und mit ihnen teilen. Diejenigen, die dazu nicht bereit sind, die dagegen protestieren, sind die wirkliche Gefahr für unsere Gesellschaft.

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Von einigen meiner Politikerkollegen würde ich mir wünschen, dass sie den Demonstranten nicht verharmlosend Beweggründe zuschreiben, um dann ein wenig abgeschwächt ins gleiche Horn zu blasen.

Ich spekuliere nicht darüber, warum die Leute auf die Straße gehen. Ich höre hin, was die Demonstranten rufen und fordern. Das ist eindeutig, und das ist eindeutig fremdenfeindlich. Für mich gilt in solchen Fällen: keine Toleranz gegenüber den Intoleranten.

Sobald das Gebrüll demnächst verstummt ist, können wir wieder über die wirklichen Probleme der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land sprechen!"

(Report Anzeigenblatt)