1. Viersen

2023 verünglückten im Kreis Viersen 13 Menschen tödlich

Verkehrsunfallstatistik : Mehr Unfälle mit Pedelecs

9087 Mal krachte es im Jahr 2023 im Kreis Viersen, durchschnittlich gab es 25 Verkehrsunfälle jeden Tag. Dabei verunglückten 13 Menschen tödlich (im Jahr 2022 waren es sechs). Das geht aus der Verkehrsunfallbilanz für 2023 hervor, die die Kreispolizeibehörde jetzt vorstellte.

. Obwohl die Anzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Viersen gegenüber dem Jahr 2022 um knapp ein Prozent sank, strebt die Kreispolizei Viersen 2024 an, noch verstärkter und gezielter Verkehrskontrollen mit Anhalten durchzuführen, um die Anzahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren. „Wir möchten die Menschen erreichen und ins Bewusstsein, um die Gefährlichkeit falschen Handels zu verdeutlichen“, erklärt Peter Tillmanns, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Viersen. Dabei gehe es nicht darum, Unfälle zu verwalten, sondern die Sicherheit der Bevölkerung zu gestalten und sich dafür zu engagieren, fügt Dietmar Maus, Leitender Polizeidirektor an und weist auf die Erhöhung der Präventiv-Maßnahmen hin.

Dazu tragen auch die regelmäßigen Schwerpunktkontrollen für mehr Radfahrsicherheit bei, denn Radfahrende sind bei jedem fünften Verkehrsunfall beteiligt. „Der zunehmende Umstieg vom Fahrrad zum Pedelec verschiebt auch die Häufigkeit der Unfallbeteiligung weg vom Fahrrad hin zum Pedelec“, weiß Peter Tillmanns. Die Anzahl der verunglückten Pedelec-Fahrenden stieg von 128 auf 147 (Plus 14,8 Prozent), obwohl insgesamt betrachtet die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelec-Fahrenden von 445 auf 397 sank. Bei Alleinunfällen mit dem Rad wurden im vergangenen Jahr 88 Menschen verletzt. Die Kreispolizei setzt hier unter #LEBEN weiterhin stark auf den präventiven Hebel mit Pedelec-Trainings für Senior*innen. Im Jahr 2023 nahmen an 23 kostenfreien Veranstaltungen mehr als 260 Personen teil. Dazu passen auch die von Kreisdirektor Ingo Schabrich einläutenden Worte zur Bilanz: „Wir wollen die Sinne der Menschen schärfen. Denn jeder von uns ist Straßenverkehr, jeder von uns hat die Sicherheit in seiner Hand.“

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank von 1.006 auf 1.001 (Minus 6,1 Prozent). Allerdings starben deutlich mehr Menschen auf den Straßen im Kreis Viersen als im Vorjahr. Die Zahl steig von sechs auf 13 an.

Leider gab es auch beim Thema Unfallfluch einen Rekord. 44 Unfallverursachende flüchteten jede Woche, das macht 2.299 im Jahr. „Nach wie vor ist Unfallflucht eine Straftat! Melden Sie sich und den Schaden“, appelliert Peter Tillmanns. Die Aufklärungsquote bei Unfällen mit Sachschäden lag bei 37,4 Prozent, bei Unfällen mit Personenschäden bei 57,8 Prozent. „Wir wollen mindestens eine Aufklärungsquote von 60 Prozent“, kommentiert Tillmanns.

Hauptunfallursachen waren 2023 die Klassiker Fehler beim Abbiegen und Wenden sowie Missachtung von Vorfahrt- und Vorrangregeln. Acht neue Unfallhäufungsstellen kamen im vergangenen Jahr zu den rund 90 bestehenden hinzu, darunter in Viersen die Ecke Willy-Brandt-Ring/Petersstraße sowie die Kreuzung L29/Dülkener Straße/Aachener Weg und der Kreisverkehr Krefelder Straße/Kanalstraße/Brüsseler Allee. In Lobberich die Kreuzung Kampstraße/Fenlandring/Breyeller Straße.

Alle Zahlen und Daten zur Unfallbilanz der Polizei Viersen für das Jahr 2023 gibt es zum Nachlesen unter https://viersen.polizei.nrw/