1. Viersen

IHK Mittlerer Niederrhein veröffentlicht Konjunkturbericht

IHK-Konjunkturbericht : Wirtschaft erwartet ein Krisenjahr

IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht: Die Unternehmen in der Region Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein erwarten ein weiteres konjunkturell schwieriges Jahr. Das gilt auch für den Kreis Viersen.

. Während sich die Geschäftslage der Betriebe in der Region im Vergleich zum Herbst noch einmal geringfügig verschlechtert hat, sind die Erwartungen für das Jahr 2024 deutlich pessimistischer als noch vor drei Monaten. Das sind wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein. Gut 800 Betriebe mit zusammen etwa 85.000 Beschäftigten haben bis Ende Januar daran teilgenommen.

„Immerhin bleibt die Geschäftslage minimal im positiven Bereich, obwohl die Betriebe seit Frühsommer 2022 durchgehend pessimistische Erwartungen gemeldet hatten“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Angesichts dieser Krise erwartet der IHK-Hauptgeschäftsführer von der Politik endlich wirtschaftspolitische Weichenstellungen, um die Unternehmen zu entlasten und zu stärken.

Konkret bewerten 25,7 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage gut, 24,6 Prozent bewerten sie schlecht. Allerdings: Nur noch 13,8 Prozent der Unternehmen rechnen im Jahr 2024 mit einer Verbesserung der Geschäftslage, „Die verschlechterten Geschäftserwartungen sind insbesondere auf die politische Krise in Deutschland zurückzuführen“, erläutert Steinmetz. „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum rechtswidrigen Haushaltgebaren der Bundesregierung hat die Politik keinen klaren wirtschaftspolitischen Weg aufgezeigt und so die Unsicherheit auf Seiten der Wirtschaft und Verbraucher weiter geschürt.“

Dies belegen auch die Umfragedaten: Die IHKs haben die Unternehmen nach den wesentlichen Geschäftsrisiken für die kommenden Monate gefragt. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden zunehmend als Geschäftsrisiko wahrgenommen. Insgesamt knapp mehr als die Hälfte der Betriebe teilten diese Auffassung – bei nur geringen Unterschieden zwischen den Branchen. „Die Betriebe befürchten trotz der versprochenen Entlastungen unter dem Strich eher weitere Belastungen. Sie sehen nicht, dass die strukturellen Probleme des Landes, wie etwa die überbordende Bürokratie, die marode Infrastruktur oder die unsichere Energieversorgung, entschlossen genug angegangen werden“, erklärt Steinmetz.

Im Kreis Viersen ist die Geschäftslage etwas besser als in der Gesamtregion. 27,6 Prozent Unternehmen in guter Lage stehen 22,9 Prozent Betrieben in schlechter Lage gegenüber.

Auch die globalen Rahmenbedingungen sind nicht investitions- und wirtschaftsfreundlich: Ein Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist nicht in Sicht. Die Situation im Nahen Osten ist durch den Überfall der Hamas auf Israel eskaliert. „Und bei den Wahlen für das Weiße Haus und das EU-Parlament muss befürchtet werden, dass Siege von Populisten und Protektionisten den freien Handel weiter erschweren werden“, erläutert Steinmetz.

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Angesichts derart schwieriger Rahmenbedingungen im In- und Ausland halten sich die Unternehmen mit ihren Investitionsplänen weiterhin zurück, anstatt mit zusätzlichen Investitionen den großen Herausforderungen der hiesigen Standorte im internationalen Wettbewerb und der klimaneutralen Transformation zu begegnen. Auch der Personalbedarf ist geringer. Gleichwohl ist nicht mit einem signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Zu groß ist der immer noch allgegenwärtige Fachkräftemangel.