Dem Rekord auf den Fersen

Willi Wülbeck trainiert mit Kindern für den Staffellauf. Das erklärte Ziel: Sie sollen seinen deutschen Rekord von 1983 unterbieten.

Eine Minute, 43 Sekunden und 65 Hundertstel. Das ist der magische Rekord. Mit dieser Zeit wurde Willi Wülbeck 1983 Weltmeister über 800 Meter. Und kein deutscher Läufer hat es seitdem geschafft, schneller zu sein.

Möglich ist das allerdings in der Staffel über achtmal 100 Meter. Seit zehn Jahren ist Wülbeck dabei, wenn über genau diese Distanz der Schul-Staffellauf veranstaltet wird. Er ist der Trainer vieler Kinder, gibt wertvolle Tipps. Und tatsächlich ist es bereits einmal einer solchen Staffel gelungen, den Rekord zu unterbieten. Auch in diesem Jahr könnte das geschehen.

Seit diesem Jahr heißt der Lauf „Innogy-Lauf“, weil das Unternehmen, das ihn ausrichtet, umfirmiert hat.

Heute stehen Fünft- bis Siebtklässler der Gesamtschule Brüggen mit Wülbeck im Waldnieler van-Aaken-Stadion. Etliche von ihnen waren bereits im vergangenen Jahr dabei, als Schwalmtal und Brüggen erstmals an dem Lauf teilgenommen haben. Da waren es noch 17 Teilnehmerkommunen – jetzt sind es bereits 23, und es ist noch kein Anmeldeschluss. 425 Staffeln mit rund 3 400 Kindern wollen am 28. Juni um den Rekord kämpfen.

„Ich bin mir durchaus der Ehre bewusst, dass die Schulen unser Engagement anerkennen und Training und Lauf in den ohnehin schon engen Lehrplan einbinden“, sagt der Weltmeister, bevor er mit den 60 Aktiven zum Training aufbricht. Ein wenig warmlaufen, Arme und Hüften kreisen, Muskeln lockern. Viel Zeit bleibt nicht in einer Doppelstunde Sportunterricht, die zwischendurch von kräftigen Regengüssen unterbrochen wird.

„Wichtig ist, dass Ihr Spaß habt und ehrgeizig dabei seid“, macht der Sportler den Kindern klar. Er will ihnen vor allen Dingen an diesem Tag die richtige Technik für die Übergabe des Staffelstabs beibringen. Denn dabei können im Wettkampf entscheidende Sekunden verloren gehen.

Bei den Brüggener Gesamtschülern ist genügend Ehrgeiz vorhanden. Schließlich ist es ihnen im vergangenen Jahr gelungen, die Siegerstaffel der Kommunen Schwalmtal und Brüggen zu stellen. Und genau das würden sie dieses Jahr gerne wieder tun.

(StadtSpiegel)