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Die Weihnachtsgeschichte gespielt

Die Weihnachtsgeschichte gespielt

Seit 2007 ist das lebendige Krippenspiel auf Schloss Dyck in der seither gespielten Version ein Publikumsmagnet. Aufgeführt wird es von einem gemischten Darstellerensemble aus Schwalmtal, Aachen, Eschweiler und Düsseldorf – einige Theatermitglieder des Schwalmtaler Theater PurPur haben von Beginn an jedes Jahr mitgewirkt.

Kreis Viersen (csa).

„Ich bin für das Krippenspiel schon in verschiedenste Rollen geschlüpft. Ich habe einen Hirten und die schwangere Maria gespielt, einmal bin ich sogar an einem Tag für einen erkrankten König eingesprungen“, erzählt Teresa Samuel (22) aus Waldniel. Sie hat mit 14 Jahren das erste Mal mitgemacht – genauso wie einige andere Darsteller. „Es ist irgendwie der Geist der Weihnacht, den wir hier verkörpern, das ist und war für uns alle auch immer Motivation. Es geht darum, in unserer hektischen und schnelllebigen Zeit, auf einem Spaziergang jedem Besucher ein wohliges, warmes und ruhiges Adventsgefühl zu schenken und gleichzeitig das Augenmerk wieder auf den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes zu richten,“ sagt sie.

Dabei wird die Weihnachtsgeschichte einmal auf eine andere Weise erzählt: Ein Hirte nimmt die Besucher mit auf einen kleinen Spaziergang (circa 15 Minuten, für Kinder, Erwachsene und Senioren, Rollstuhl- und Kinderwagen geeignet). An verschiedenen Stationen wird Halt gemacht und eine Episode der klassisch-religiösen Weihnachtsgeschichte gespielt und erzählt. „Wir wollen damit daran erinnern, warum wir eigentlich Weihnachten feiern, warum Wärme, Herzlichkeit, Liebe und Mitmenschlichkeit die wichtigsten Botschaften dieses Festes sind“, sagt Teresa Samuel. Dass dieser Gedanke gut ankommt, zeigen die zahlreichen Besucher - manchmal sind die Gruppen in Stoßzeiten dann oft bis zu 80 Personen stark.

In den Stoßzeiten während der beliebten Führungen in der Dämmerung, wenn die Wege mit Tellerkerzen und Lichterketten romantisch illuminiert sind, findet das Krippenspiel alle 15 Minuten statt.

Silke van Baal-Reichenberg vom Theater PurPur aus Schwalmtal ist ebenfalls seit 2007 beim lebendigen Krippenspiel aktiv. In den ersten Jahren spielte sie noch die Maria in der Krippe, mittlerweile ist sie für die Versorgung des Ensembles, die ausführende Organisation und als Sprachrohr für die verantwortliche Stiftung Schloss Dyck zuständig. Die gelernte Schneiderin hat auch alle Kostüme der Darsteller selbst genäht. „Es ist schön, dass sich dieses Team aus Darstellern jedes Jahr hier wieder trifft und das Krippenspiel über die mittlerweile vier Adventswochenenden durchzieht – dabei reicht das Alter der Darsteller von 14 bis weit über 60 Jahre, die Atmosphäre und Zusammensetzung in der Gruppe erinnert mich immer an eine Familie“, sagt sie. Mittlerweile gab und gibt es bereits Ableger des lebendigen Krippenspiels mit wechselnden Darstellern auch in Schwalmtal und am vierten Adventssonntag auf dem Weihnachtsmarkt von Schloss Merode in Langerwehe. Und sicher wird es für viele Menschen auch in diesem Jahr wieder die Adventszeit ein Stück magischer machen.

(StadtSpiegel)