Woher kommen die Schlangen?

Da trauten einige Passanten ihren Augen nicht, als sie am Freitagabend gegen 18.40 Uhr in der Nähe der Kartbahn am Raderberg auf zehn tote Schlangen stießen.

Die herbeigerufene Polizei holte sich Unterstützung von der Reptiliengruppe der Düsseldorfer Feuerwehr.

Die Spezialisten erkannten, dass es sich bei den im Durchschnitt etwa einen Meter langen Tieren um acht Boa Constrictors und zwei Madagascar Boas handelte. Letztere sind eine streng geschützte Spezies.

Für die Haltung einer Boa Constrictor brauche man keine Genehmigung, erklärt Sebastian Schreiner, der Leiter der Reptilien-Fachgruppe. Allerdings müsse man auf Verlangen mit Papieren nachweisen können, woher die Tiere stammen. Bei der Madagascar Boa gelte eine Melde- und Genehmigungspflicht.

Darüber, ob der noch unbekannte Halter, der von der Polizei gesucht wird, eine Genehmigung hatte, könne man im Moment nur spekulieren. „Wenn jemandem, der alle Papiere hat, ein Tier stirbt, kann er es einfach bei der Behörde abmelden“, gibt Schreiner zu bedenken. Woran die Tiere gestorben sind, hat sich nicht klären lassen. „Äußerlich wiesen sie keine sichtbaren Verletzungen, Verbrennungen oder Vernarbungen auf“, sagt der Experte, der als Gruppenleiter von seinen Kollegen vor Ort ständig auf dem Laufenden gehalten wurde. Auch deutlich unterernährt hätten sie nicht ausgesehen.

Als der Schlangenfund bekannt wurde, gab es erstmals am Samstagnachmittag bei Facebook den Hinweis, dass ein größeres zerstörtes Terrarium an der Verlängerung des Vogelsrather Weges in Richtung Krinsend stehe. Am späten Dienstagnachmittag gab die Polizei bekannt, dass kein Tatzusammenhang zwischen dem aufgefundenen Terrarium und den toten Schlangen besteht. Die Polizei ermittelt weiter wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Die Polizei möchte nun wissen: Wer hatte bis vor kurzem Schlangen, die nun nicht mehr da sind?

Hinweise nehmen die Ermittler unter Ruf 02162/377–0 entgegen.

Die Tierschutzorganisation Peta hat 500 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt (Tel. 0152/07373341).

(StadtSpiegel)