1. Mönchengladbach

70 Jahre JHQ: Neuer Förderverein hat sich gegründet

Förderverein plant Tag der offenen Tore und Ausstellung zum Jubiläum : Zeitreise durch das JHQ

„Es ist das Ende einer Ära, definitiv wird eine Seite im Buch der Geschichte umgeschlagen.“ Mit diesen Worten läutete im Juli 2013 General Kommandeur (GOC) BFG, Generalmajor John Henderson, die Schließung des JHQ Rheindahlen ein. Ein neuer Förderverein schlägt das Buch der Geschichte wieder auf.

Seit 70 Jahren gehört das Joint Headquarter (JHQ) untrennbar zu Mönchengladbach: Von 1954 bis 2013 als Hauptquartier verschiedener Verbände der britischen Streitkräfte und der Nato, danach als Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete und als Übungsgelände der Polizei. Weite Teile des cirka 400 Hektar großen Areals, welches sich im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befindet, liegen heute brach. Erst kürzlich brachten Stadt und Land (Bau und Liegenschaftsbetrieb) das JHQ mit einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie für ein nachhaltiges Gewerbegebiet und Standort einer Justizvollzugsanstalt wieder ins Gespräch.

Völlig andere Interessen verfolgt der noch junge Förderverein JHQ. Ihm geht es darum, die Erinnerungen, Geschichten und Ereignisse, die mit dem JHQ verbunden sind, zu sammeln, zu bewahren und zugänglich zu machen. Auf der Homepage jhq-rheindahlen.org können interessierte Bürgerinnen und Bürger auf Zeitreise gehen und in einem umfangreichen Archiv in Bildern, Dokumenten und sogar Videos stöbern. „Wir wollen aber auch Diskussionsplattform sein und gemeinsam mit allen Interessierten ins Gespräch kommen“, nennt der Vorsitzende Manfred Langen ein weiteres Ziel des Fördervereins, „Ideen und Beiträge zur Planung und Entwicklung des JHQ sind herzlich willkommen.“

Zum 70-jährigen Bestehen des JHQ geht der Förderverein noch einen Schritt weiter und macht sich für eine Jubiläumsfeier mit einem „Tag der offenen Tore“ und einer Ausstellung zum Thema stark. „Sofern die BImA die Genehmigung erteilt, würden wir gerne eine geführte Bustour durch das Areal mit Einblicken hinter die Kulissen organisieren“, konkretisiert Manfred Langen die Pläne. Zur Umsetzung hat der Vereinsvorstand bereits erste Gespräche mit Wirtschaftsförderung, Marketing Gesellschaft, NEW, Stadt, dem Oberbürgermeister und der Politik auf Kommunal, Landes- und Bundesebene geführt. „Alle sind von der Idee begeistert und haben uns ihre Unterstützung zugesichert.“

Für die geplante Ausstellung ist der Verein noch auf der Suche nach Exponaten, die in irgendeiner Form mit dem JHQ und den britischen Streitkräften in Verbindung stehen. Diese könnten auch Basis für die Einrichtung eines kleinen „Museums“ zum Joint Headquarter sein. „Das ist unser großer Traum, ein Gebäude auf dem Gelände des JHQ zu bewahren und als historisch bedeutsamen Ort für die Nachwelt zu erhalten“, so Manfred Langen.