: Wachzug feiert 70-Jähriges

Die Mannen des Jägerzuges “Gut Wehr” ziehen seit mittlerweile 70 Jahren über die Straßen von Schiefbahn. Wie der Name schon vermuten lässt, waren es zehn Feuerwehrkameraden, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg den Entschluss fassten, aktive Schützenbrüder zu werden.

Zugführer wurde Albert Bertzen und von anfang an zog „Gut Wehr” als letzter Zug des Regimentes, was zur inoffiziellen Titulatut „Letzter Jägerzug Gut Wehr” führte.

Der diesjährige Wachzug um Anführer Franz-Peter Baumanns ist damit genau so alt wie die Bundesrepublik. Allerdings gab es vor exakt 20 Jahren eine Stabwechsel, als die Gründergeneration sich zurückzog und die ganz Jungen in deren Tradition eintraten. Damals überreichte der Zugführer Heinz Müllers seinen Degen feierlich an Franz-Peter Baumanns. Baumanns Vater war übrigens von 1977 bis 1986 Vorgänger von Müllers. Die junge Garde war in weiser Voraussicht von einigen Vätern schon 1977 als „Tellschützenzug Gut Wehr” ins Leben gerufen worden.

Im Jahre 2000 erhielt der verjüngte Zug weiteres frisches Blut aus den Reihen des aufgelösten Zuges „Nette Jonges”. Darunter war auch Norbert Silkens, der im vorigen Jahr pünktlich für das Zugjubiläum an die Vogelstange trat und die Königswürde errang. Dieses Kunststück war der alten Garde übrigens schon früher vier Mal gelungen. Den Auftakt mache 1952 Franz Baumanns, es folgten Dieter Holzapfel (1974), Franz-Josef Kothen (1975) und Josef Faßbender (1979).

Heute scharen sich immerhin 21 Herren im besten Alter um die Fahne, die seit 25 Jahren die Tribüne an der Hochstraße auf- und abbauen. Da machen auch die Aufgaben eines Wachzuges nicht bange. So musste das Bühnenbild im Festzelt gestaltet aber auch eine angemessene Begleitung des Königshauses zu vielen Terminen sichergestellt werden. Zur Organisation wurden einige Teams gebildet, die dann voller Elan für ihren Kameraden in die Bresche sprangen. Und zumindest wenn vor der Parade die Wache aufmarschieren muss, bevor die Parole ausgegeben wird, werden alle Augen auf den Jägerzug gerichtet sein. Hier wird nämlich ein ganz bestimmtes Zeremoniell mit klaren Kommandos und geübten Abfolgen erwartet. So ist es eine besondere Ehre, zum Jubiläum Wachzug zu sein, zumal „Gut Wehr” immer schon darüber gerätselt hatte, wer denn irgendwann einmal den großen Schritt tun würde.