Große Freude für den schwer kranken Kevin: Mit Opa zu Borussia – gegen Borussia

Große Freude für den schwer kranken Kevin : Mit Opa zu Borussia – gegen Borussia

Der kleine Kevin – er wurde Anfang März sechs Jahre alt – hat bisher in seinem Leben nun wirklich nicht viel Glück gehabt. Kaum hatte er vor zwei Jahren nach verschiedenen familiären Problemen ein Zuhause bei seinen Großeltern in Willich gefunden, kam im Jahr darauf die erschütternde Diagnose: Blutkrebs.

Nur eine Stammzellentransplantation kann ihn retten, Aktionstage, Konzerte, verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen mit dem Ziel, einen geeigneten Spender zu finden, waren bislang erfolglos. Bislang: Kevin kämpft weiter.

Begleitet wird Kevin auf seinem Weg seit geraumer Zeit von Markus Kramer, beim Geschäftsbereich Jugend und Soziales tätig und darüber auch bestellter Amtspfleger des schwer kranken Jungen. Und mit Kevin teilt Kramer nicht nur Hoffnungen und Sorgen, sondern auch die Liebe zum Fußball: Beide stehen gnadenlos auf die Borussia. Doch da hören die Gemeinsamkeiten dann auch schnell auf: Kevins Herz schlägt für den Dortmunder BVB, Kramer ist ein bedingungsloser Anhänger der „einzig wahren Borussia“, verpasst als Dauerkartenbesitzer in der Nordkurve natürlich kein Heimspiel: Der Begriff „Fan“ umschreibt diese Hingebung nur bedingt.

Was den Willicher Sozialpädagogen aber nicht davon abgehalten hat, sich in Sachen Borussia Dortmund Gedanken um eine große Freude zu machen, die er dem kleinen Mann bereiten könnte: Kramer schrieb einen Brief an „seine“ Gladbacher Borussia, erläuterte die Lage und bat um Hilfe: „Vielleicht sehen Sie eine Möglichkeit, Kevin mit einem Begleiter – der Opa würde sich auch freuen – eine Karte für das Heimspiel gegen seinen Lieblingsverein, eventuell im Rollstuhlbereich zur Verfügung zu stellen. Kevin würde sich riesig freuen und für den Fall, dass er dann noch unter uns ist, was wir natürlich alle hoffen, könnte dies einen Riesen-Schub für sein weiteres Leben bedeuten.“

Die Gladbacher Borussia ließ sich nicht lange bitten: Umgehend schrieb die Geschäftsführung zurück und ließ Kramer „eine Rollstuhlfahrerkarte mit Begleitung und Parkschein als Ehrenkarte“ zukommen: „Wir freuen uns, Kevin mit seinem Opa den Besuch unseres Heimspiels ermöglichen zu können: wir wünsche Kevin alles Gute“, heißt es in dem Schreiben der Geschäftsführung von Borussia Mönchengladbach an Kramer. Der freut natürlich sich sehr, seinem kleinen Mündel und Kumpel damit einen Herzenswunsch erfüllen zu können. Und hofft nun nur inständig, dass Kevin den Spieltag am 11. April noch erlebt – und für mindestens 90 Minuten die Krankheit mal vergessen und richtig „Spass anne Backen“ haben kann – bei Borussia gegen Borussia.

(Report Anzeigenblatt)