1. Willich

Rahel Köppen macht einen Freiwilligendienst in Kenia

Willicherin hilft jungen Frauen und Mädchen in Kenia : Nähen für ein besseres Leben

Raus aus der gewohnten Umgebung und etwas Sinnvolles machen - das wollte die 20-jährige Rahel Köppen aus Willich. Gesagt, getan. Nach ihrem Abitur im letzten Jahr packte sie ihre sieben Sachen und absolviert für ein Jahr einen Freiwilligendienst in Kenia. Dort hat sie mit ein paar Freunden ein wichtiges Projekt ins Leben gerufen.

Seit September letzten Jahres lebt die 20-jährige Rahel Köppen im Zuge eines Weltwärts-Freiwilligendienstes im Ahero Resource Center in der Nähe des Victoria Sees in Kenia. „Das Center ist eine seit Jahren gewachsene Community Based Organisation, welche neben der ursprünglichen Farm inzwischen auch eine Schule mit kostenlosen Mahlzeiten, ein Programm für sauberes Trinkwasser, Räumlichkeiten für Computerkurse und Ausbildungen im Bereich Beauty Therapy, eine Bäckerei und eine Schneiderei beherbergt“, berichtet sie. Innerhalb ihres Freiwilligenjahres hat sie zusammen mit Miriam und Merle, zwei weiteren Weltwärts-Freiwilligen, und der kenianischen Schneiderin Rael Kopiyo ein neues Projekt ins Leben gerufen. „Wir nähen wiederverwendbare Binden, verteilen diese an Schülerinnen und führen Einheiten zum Thema sexuelle Aufklärung mit ihnen durch“, erzählt die Willicherin. Die Menstruation sei in der kenianischen Gesellschaft oft noch ein Tabuthema und viele junge Frauen blieben während ihrer Tage zu Hause, anstatt den Unterricht zu besuchen. Kostenlose Periodenprodukte seien daher eine Möglichkeit, finanziell benachteiligten Schülerinnen zu mehr Schulbildung zu verhelfen. Dazu gründeten sie die „Rise Empowerment Self Help Group“, was vergleichbar mit einer Vereinsgründung in Deutschland sei. In der Schneiderei von Rael Kopiyo wurden zunächst als erstes Projekt Beutel genäht. Dann nahm das Projekt Fahrt auf. „Innerhalb von anderthalb Monaten konnten wir tatsächlich fast 100 Binden nähen und hatten somit genug für unseren ersten Schulbesuch. Wir verbrachten den Nachmittag mit etwa 70 Mädchen, ein voller Erfolg. Rael sprach mit ihnen in Kisuaheli über Mental Health, Körperhygiene und Sex“, erzählt Rahel Köppen.

Angefeuert von diesem Erfolg arbeiten die vier jungen Frauen weiter am Nähen von Binden. Mit Hilfe von Spendengeldern von Familien, Freunden, dem Willicher Rotary Club und der Eine-Welt-Gruppe Anrath konnten sogar noch weitere Nähmaschinen angeschafft werden. „Ende April kann so eine neue Gruppe von Frauen eine Ausbildung im Center beginnen“, freut sich die Willicherin.

Zu einem deutlich vergünstigten Preis möchte das Center so jungen Frauen die Möglichkeit bieten, sich auf eigene Füße zu stellen, ein besseres Leben zu beginnen. „Unsere kostenlosen Nähkurse für Schülerinnen werden wir jedoch weiterhin beibehalten.“

Wer die vier Mädels und ihre „Rise Empowerment Self Help Group“ unterstützen möchte, kann dies über www.gofundme.com/f/nahunterricht-und-kostenlose-binden machen.