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Jugendliche schnupperten in die Meerbuscher Lokalpolitik

Kommunalpolitisches Praktikum : Schüler (er)leben Demokratie

Das fünfte von der VHS Meerbusch organisierte Kommunalpolitische Praktikum ist jetzt erfolgreich zu Ende gegangen. Kern des Praktikums: Kommunalpolitik verstehen lernen und die politischen Akteure kennenlernen.

Erstmals war in das Programm ein Austausch mit Bürgermeister Christian Bommers integriert. Das Praktikum wird über den Deutschen Volkshochschul-Verband und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.

An insgesamt fünf Nachmittagen hatten sich die 13- bis 19-jährigen Schülerinnen und Schüler der vier weiterführenden Schulen Meerbuschs sowie eines Krefelder Gymnasiums im VHS-Haus in Osterath und in der Städtischen Realschule mit lokalpolitischen Fragen auseinandergesetzt. Der Bogen der Möglichkeiten bot – das ergab die Abschluss-Evaluation – viele für den Nachwuchs äußerst spannende und relevante Themen.

Besonderen Anklang fand die Teilnahme an einer Fraktionssitzung. Die jeweilige Wunschfraktion konnten die fünf Mädchen und vier Jungen nach Durchlaufen eines jeweils zehnminütigen Speed-Debatings mit Vertretern der unterschiedlichen Fraktionen angeben. Die Wahl fiel dabei auf die SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie Grün-alternativ Meerbusch.

Auch an der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Kulturausschuss, bei der es insbesondere um die Vorstellung neuer Investorenpläne für „Haus Meer“ ging, nahmen die Jugendlichen interessiert teil. Ein weiteres Erlebnis war auch der direkte Austausch mit Bürgermeister Christian Bommers, der sich im VHS-Haus über eine Stunde lang den Fragen der jungen Leute stellte. Dabei wurde auch der Wunsch nach einem neuen Jugend-Café in Meerbusch vorgetragen.

Den Abschluss bildete am fünften Praktikumstag ein Planspiel, bei dem die Praktikanten gemeinsam mit Kommunalpolitikern eine Ausschusssitzung simulierten. Dabei ging es unter anderem um die Sanierung sowie die Beleuchtung von Radwegen im Stadtgebiet, um Solarzellen auf öffentlichen Gebäuden, Klimaanlagen in Schulräumen sowie Trinkwasserspender an öffentlichen Orten.

Im Anschluss überreichte Dezernent Peter Annacker die vom Bürgermeister unterzeichneten Zertifikate „Basisbaustein für gelebte Demokratie“. „Ich fand den Aufbau des Praktikums sehr cool“, resümierte Anna aus Osterath in der Abschlussrunde. Auch der 19-jährige Adrian-Willem aus Büderich zog ein positives Fazit: „Mir hat es sehr gut gefallen, ein gutes Angebot, kostenlos – ich hätte auch dafür bezahlt.“

Ein Novum beim diesjährigen Praktikum: Diejenigen Jugendlichen, die sich weiter politisch einbringen möchten, können am Programm „Jugend entscheidet“ teilnehmen, ein von der Hertie-Stiftung finanziertes Konzept, das die Möglichkeit bietet, Wissen und Erfahrungen über einen Zeitraum von zwölf Monaten zu vertiefen.

Das nächste Kommunalpolitische Praktikum an der VHS wird voraussichtlich in 2024 stattfinden.