1. Meerbusch
  2. Meine Heimat

Alheimer: Johanniter-Stift Meerbusch setzt auf Beziehungen

Welt-Alzheimer-Tag am 21. September : Wenn Vergessen Alltag wird

Am 21. September ist Welt-Alzheimer-Tag. Das Johanniter-Stift Meerbusch setzt im Umgang mit von der Krankheit betroffenen Patienten auf die sogenannte Beziehungsgestaltung.

Weltweit erkrankt alle drei Sekunden ein Mensch neu an Demenz. Allein in Deutschland leiden laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft derzeit rund 1,8 Millionen Menschen an dieser Krankheit – Tendenz steigend. Die häufigste Form ist die sogenannte Alzheimer-Demenz, auch Alzheimer oder Morbus Alzheimer genannt. Charakteristisch für diese Erkrankung ist der langsam fortschreitende Abbau von Nervenzellen, der die Bewältigung des normalen Alltagslebens zunehmend erschwert.

Es gibt derzeit eine breite Palette gezielter Therapien, die dazu beitragen, die Lebensqualität betroffener Menschen zu verbessern, und Angehörigen den Umgang somit erleichtern. Eine Chance auf Heilung besteht aktuell jedoch nicht.

Bei der Pflege, Betreuung und Therapie von Menschen mit Demenz beziehungsweise Alzheimer zählen vor allem zwischenmenschliche Beziehungen zu den entscheidenden Faktoren, die den Alltag sowie die damit verbundene Lebensqualität Betroffener maßgeblich bestimmen und beeinflussen. Vor diesem Hintergrund setzt das Johanniter-Stift Meerbusch auf den Expertenstandard der Beziehungsgestaltung. „Unsere Alltagsbegleiter sind qualifiziert für den Umgang mit dementen Menschen, wobei die personenzentrierte Pflege, basierend auf individueller Beziehungsgestaltung und -förderung im Mittelpunkt steht. Das bedeutet, dass wir jeden unserer Bewohner mit Demenz als einzigartig betrachten und dabei stets dessen individuellen Unterstützungs- und Beziehungsbedarf berücksichtigen“, so Einrichtungsleiter Detlef Wacker.

Um dies zu gewährleisten, erhält jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz Angebote zur Beziehungsgestaltung, die das Gefühl vermitteln, gehört, verstanden und angenommen zu werden. Ziel dieser Beziehungspflege ist es, die Lebensqualität Betroffener positiv zu beeinflussen. „Bei unseren Angeboten achten wir darauf, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren im Mittelpunkt stehen – stets verbunden mit dem Bestreben, ein Höchstmaß an Selbstbestimmung zu erhalten. So integrieren wir beispielsweise verschiedenste positive Erlebnisse in den alltäglichen Tagesablauf unserer Bewohnerinnen und Bewohner, wobei sämtliche Interaktionen in Ruhe und angemessener Langsamkeit stattfinden“, erklärt Detlef Wacker.

Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwer, sich in ihrem alltäglichen Umfeld zu orientieren. Von besonderer Bedeutung ist es daher, die Lebensumstände – soweit möglich – an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Um Bewohnerinnen und Bewohner dabei zu unterstützen, sich in ihrer vertrauten Umgebung zurechtzufinden, sind im Johanniter-Stift Meerbusch das gesamte Wohnumfeld sowie die Zimmer der betroffenen Menschen in wahrnehmungsfördernder Art und Weise gestaltet. So zum Beispiel durch persönliche und vertraute Alltagsgegenstände oder Erinnerungen an die frühere Arbeitswelt. Wenn Vergessen zum Alltag gehört, dienen diese Gegenstände als Erinnerungsstützen.