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Zum 200. Geburtstag der Lanker Teloy-Mühle gibt es ein Fest

Buntes Programm am 10. September : Die Teloy-Mühle wird 200 Jahre alt!

Gratulation! Kommenden Sonntag, 10. September, dem bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“, feiert die Teloy-Mühle an der Kemperallee in Lank-Latum ihr 200-jähriges Bestehen. Dazu gibt es von 13 bis 18 Uhr rund um die Mühle ein buntes Jubiläumsfest für die ganze Familie.

Veranstalter sind die Kulturverwaltung der Stadt Meerbusch und der Heimatkreis Lank.

Das Stadtarchiv hat eine Ausstellung zur älteren und jüngeren Mühlengeschichte vorbereitet, die bereits am Mittwoch, 6. September, 16 Uhr eröffnet wird. Die Bildtafeln sind dann bis einschließlich Dienstag, 12. September, jeweils von 16 bis 19 Uhr, und natürlich am Festtag selbst in der Mühle zu sehen. Pünktlich zum Jubiläum erscheint außerdem die neue Broschüre „Geschichte mit Flügeln – 200 Jahre Teloy-Mühle“. Im dem reich bebilderten Heft wird die wechselvolle Geschichte der Mühle vom Bauantrag über die kontroversen politischen Diskussionen in den 1980er Jahren bis hin zur Kultur-Location von heute kurz und unterhaltsam nachgezeichnet. Für alle, die sich tiefer einlesen möchten, sind ausführliche Aufsätze zur Mühlengeschichte und eine komplette Veranstaltungschronik auf der Internetseite der Stadt eingestellt.

Der Heimatkreis bietet anlässlich des „Tages des offenen Denkmals“ um 10.30 und 15.30 Uhr kostenlose Mühlenführungen mit Franz Jürgens an. Der offizielle Jubiläumssonntag beginnt um 12 Uhr zunächst mit einem Festakt für geladene Gäste. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Bommers und einem Grußwort von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hält Franz-Josef Radmacher die Festrede. Radmacher hat als Zeitzeuge und Heimatfreund die Sanierung der Mühle Anfang der 1980er Jahre maßgeblich mit vorangetrieben und als Zimmermann auch selbst Hand angelegt. Zum Abschluss des Festaktes trägt der Männergesangverein Lank Mühlenlieder vor, dann führt Stadtarchivar Michael Regenbrecht die Gäste durchs Mühlenrund.

Um 13 Uhr beginnt rund um die Mühle und auf dem Gelände der Pastor-Jacobs-Schule ein buntes Programm mit Musik und mit Spieleangeboten für die Kleinen. Das mobile Meerbuscher Kinder- und Jugendteam „Karibu“ fährt mit seinem Spielmobil vor, zur Unterhaltung spielt das beliebte Daniel Goldkuhle-Trio der Städtischen Musikschule. Der Löschzug Lank lädt die Besucher ein, die Mühle über ihren Drehleiterwagen aus luftiger Höhe zu begutachten. Die Feuerwehr versorgt die Festbesucher zudem mit Leckereien vom Grill und kühlen Getränken. Mitglieder des Heimatkreises bieten Kaffee und Kuchen an.

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Ziel des Jubiläumsfestes ist es auch, die Mühle wieder ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken. Und das aus gutem Grund: Das Denkmal an der Kemperallee in Lank ist zwar keine „Museumsmühle“, wohl aber die einzige ihrer Art im Stadtgebiet mit komplett wiederhergestelltem Flügelwerk. Schon allein deshalb ist sie ein seltener Blickfang mitten im Ort. Teile der Flügel sind weit über den Lanker Ortsrand hinaus zu sehen.

1822 erbaute der Lanker Bäckermeister Adolph Frangen die Frucht-Windmahlmühle mit Wohnhaus, Scheune, Fruchtmagazin und Ackerstück – damals übrigens noch windsicher auf freiem Feld zwischen Lank und Latum. Alte Karten aus der Preußenzeit beweisen das. 1863 übernahm der spätere Namensgeber Ludwig Teloy die Mühle in Pacht. Nach dem Tod des letzten Betreibers Eduard Teloy wurde der Mühlenbetrieb schon im Jahr 1912 eingestellt. Danach fristete die Anlage lange Zeit ein Schattendasein.

Erst nach rund zehn Jahren kontroverser Diskussion entschloss sich der Rat der damals noch im Aufbau begriffenen Stadt Meerbusch 1981, die stark verfallene Mühlenruine zu sanieren und fortan für kulturelle Zwecke zu nutzen. Für Ausstellungen der Meerbuscher Kunstvereine, Vorträge des Heimatkreises, für Konzerte oder auch für Festakte der Stadt bietet das rustikale Rundgemäuer bis heute eine beliebte Kulisse. Obwohl die Unterhaltungskosten denkmaltypisch kaum in den Griff zu bekommen sind – unter anderem ist eindringende Feuchtigkeit ein hartnäckiges Problem –, soll das Denkmal definitiv „gute Stube der Stadt“ bleiben. Für die Stadtidentität ist die Mühle prägend, durch die vielfältigen neuen Nutzungen gilt sie nach wie vor als geglücktes Beispiel moderner Denkmalpflege.