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VHS Meerbusch bringt mit älteren Mitbürgern Journal heraus

VHS-Projekt : Das neue „MeerBlatt“ ist da

Es war das vielleicht ambitionierteste VHS-Projekt des Jahres: ein Journal für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, von ihnen selbst geschrieben, fotografiert und gestaltet, inklusive Anzeigenakquise und Vertrieb. Nach neuneinhalb Monaten intensiver Redaktionsarbeit ist es jetzt so weit: Am 15. November erscheint das „MeerBlatt“.

Am 25. Januar fand im VHS-Haus in Osterath das erste Redaktionstreffen statt. Insgesamt 21 Frauen und Männer waren gekommen, um sich über das Projekt mit dem Arbeitstitel „Oldies Magazine“ zu informieren, und von Beginn an wurde lebhaft diskutiert. Ziel von Kurs 231-1111 war, in kompletter Eigenregie ein Magazin auf die Beine zu stellen, das älteren Meerbuscherinnen und Meerbuschern eine Stimme gibt, aber zugleich zum generationenübergreifenden Dialog einlädt. Letztlich fand sich ein fester Kern von 14 Personen, die an der ersten Ausgabe mitgewirkt haben, aber bis dahin war es ein weiter Weg.

„Es gab von Anfang an einen hohen Abstimmungs- und Kommunikationsbedarf“, sagt VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert, die das Projekt

initiiert und betreut hat, bei der finalen Redaktionssitzung. „So viele unterschiedliche Hintergründe, Biografien und Lebenserfahrungen, jeder hatte andere Vorstellungen und Ideen.“ Allein die Namensfindung war ein Fall für sich – über hundert Vorschläge standen zur Debatte, bevor man sich auf den Titel „MeerBlatt“ einigte.

Viele Kräfte kostete auch die Finanzierung. „Das hatten wir uns einfacher vorgestellt“, so Béatrice Delassalle-Wischert. Eine großzügige Anschubhilfe, die sogar einen Teil der nächsten Ausgabe deckt, kam vom Meerbuscher Kulturkreis; Unterstützung bei Layout und Druck leisteten die Werbeagentur und Druckerei der VHS.

Alle Beteiligten haben sehr viel Arbeit und Herzblut in die Sache gesteckt, in den 14-tägigen Redaktionssitzungen à zweieinhalb Stunden ebenso wie privat beim Erstellen der Texte und Bilder. Als redaktioneller Berater konnte der Journalist Joachim Mies gewonnen werden, der mit konstruktiver Kritik und Tipps zur Seite stand und dafür sorgte, „dass die Motivation immer nach oben ging“.

Nun ist es da, das erste „Meerbuscher Generationenmagazin“: 40 Seiten, durchgehend vierfarbig gedruckt, in einer Auflage von 1 800 Exemplaren. Das Cover stammt von Ulrike Kamp-Rettig, die auch die Cartoons im Innenteil gezeichnet und u. a. ein fiktives, aber der Wahrheit entsprechendes Interview mit einer Telefonseelsorgerin geführt hat.

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Als roter Faden ziehen sich feste Rubriken durchs Heft. Unter „Pfad-Finder“ beleuchtet Doris Schulz Meerbuschs kleinsten Stadtteil Ilverich, dem „Mehrwert Bewegung“ wird mit Geschichten über das Tanzen (Marianne Reimer) und Spazierengehen (Marlies Moritz) Rechnung getragen.

Fini Jennes, mit 86,5 Jahren die älteste Mitwirkende, hat ihre Erlebnisse als junge Kaffeeschmugglerin nach Kriegsende festgehalten und im Feuilleton wird Meerbusch als „Stadt der Künstlerinnen und Künstler“ vorgestellt. Daneben finden sich Literaturtipps, eine Restaurantempfehlung zum Gänse-Essen sowie eine Geschichte von Klaus Mock über die örtlichen Bücherschränke mit dem schönen Titel „Bücher im Ruhestand“.

Aber auch kritische Stimmen kommen zu Wort: So hinterfragt Ingrid Rosen die Digitalisierung aus Sicht älterer Menschen und macht ihrem Ärger über die Vermüllung des öffentlichen Raums und das „Leben mit der Schranke“ in Osterath Luft. Die Rätselseite von Helmut Eppmann hat ebenfalls ihren festen Platz im Blatt, nachdem Berater Joachim Mies die Frage nach der Notwendigkeit dieser Rubrik klar beantwortet hat: „Rätsel muss.“

Nicht alle Themenvorschläge haben es in die Erstausgabe geschafft, aber die zweite, die im Frühjahr erscheinen soll, ist bereits in Planung. „Es geht direkt weiter“, sagt Béatrice Delassalle-Wischert, die gespannt ist auf die Resonanz der Meerbuscher Bürgerinnen und Bürger zum neuen „MeerBlatt“. Anregungen, Kritik und Rückmeldungen nimmt die VHS per Brief oder elektropostalisch entgegen.

Das „MeerBlatt“ liegt ab Mittwoch, 15. November, kostenlos im VHS-Haus, Hochstraße 14 in Osterath, aus und ist ein paar Tage später auch in allen Bürgerbüros, Stadtteilbibliotheken, im Rathaus sowie in einigen Buchhandlungen erhältlich. Darüber hinaus kann die Publikation auch online auf der Webseite der VHS gelesen und dort herunter­geladen werden.