„Siggi Sauber“ darf strahlen

„Siggi Sauber“ darf strahlen

Das neue Saubermobil ist da: Umweltfreundlich und auf Anruf zur Stelle

Meerbusch. Markus Tilgner ist glücklich. „Ein rundum tolles Auto“, sagt er und schwingt sich lächelnd hinters Steuer. Tilgner fährt nicht irgend ein städtisches Fahrzeug, sondern das beliebte Meerbuscher „Sauber-Mobil“: leuchtend orange, nagelneu, Modell Mercedes Sprinter. Seine besondere Mission ist auf Anhieb zu erkennen: Auf der Plane prangt lebensgroß das kehrende Maskottchen „Siggi Sauber“. Das neue Fahrzeug löste jetzt das im Jahr 2002 angeschaffte Vorgängermodell ab. Der Wagen war vor zwölf Jahren als Aushängeschild der städtischen Aktion „Sauber sieht besser aus!“ in Betrieb genommen worden und war seitdem über 170.000 Kilometer im Dienste der Stadtsauberkeit unterwegs. Der Nachfolger ist nicht nur etwas größer, sondern auch deutlich sauberer als das erste Mobil. Das Fahrzeug erfüllt die Abgasnorm Euro 6 und fährt damit so umweltfreundlich wie möglich.

Als „mobile Eingreiftruppe“ des Stadtbauhofes tourt Markus Tilgner acht Stunden täglich durch Meerbusch, säubert Dreckecken und leert Papierkörbe. Derzeit sammelt er die blauen Blumenräder der Stadt ein, die Sommer für Sommer Meerbuschs Stadtbild verschönern. Die Drahtesel wandern bis zum kommenden Frühjahr in den Winterschlaf.

Das Saubermobil rückt auch auf Anruf hin aus. Dazu passt der Slogan mit Telefonnummer: „916–123 – Siggi Sauber kommt vorbei“. Das Vorgehen ist einfach: Nummer wählen, Verschmutzung melden, Saubermobil kommt. Empfindlich reagiert Tilgner allerdings, wenn schlitzohrigen Zeitgenossen ihn als „Nulltarif-Entsorger“ missbrauchen wollen. Dagegen hilft langjährige Erfahrung. „Wenn jemand versucht, mit meiner Hilfe nur bequem seinen eigenen Sperrmüll oder alte Farbeimer loszuwerden, merke ich das sofort.“

Zu den am meisten angefahrenen Einsatzorten des Saubermobils gehören die Standorte der Altglas- und Altpapiercontainer. Trotz deutlicher Hinweisschilder werden zwischen den Containern noch immer großformatige Kartons, Altkleider, Sperr-, Gewerbe- oder Sondermüll abgestellt. Das Umweltamt der Stadt setzt deshalb auf die Aufmerksamkeit von Anwohnern und Passanten. „In solchen Fällente einfach Autokennzeichen notieren und bei uns melden“, empfiehlt Dana Frey vom Umweltamt. „Wir gehen gemeinsam mit dem Ordnungsamt jedem Hinweis nach.“

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Bisweilen muss das Saubermobil auch zu unappetitlichen Einsätzen ausrücken. An der Forststraße in Strümp warf ein unbekannter Umweltsünder über Monate hinweg Plastiksäcke mit undefinierbarem Speiserestbrei ins Gebüsch, in Langst-Kierst landen nachts Innereien von geschlachteten Schafen im Bachbett. Das sind Momente, in denen Markus Tilgners Freude am Job sprunghaft nachlässt. Der neue Wagen und der tägliche Kontakt zu netten Leuten, so bekennt er, machen aber derlei Ärgernisse leicht wett. „Die Leute wissen zu schätzen, dass wir hart für die Sauberkeit in Meerbusch arbeiten, und sie mögen das Saubermobil. Was will man mehr?“

(StadtSpiegel)