1. Mönchengladbach

Beratung und Unterstützung für Familien und Jugendliche

50 Jahre Erziehungsberatungsstelle der Stadt Mönchengladbach : Hilfe für Familien in der Krise

Die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Mönchengladbach bietet seit 1972 Beratung und Unterstützung für Familien, Kinder und Jugendliche.

Mehr als 900 Familien und Jugendliche wendeten sich im Jahr 2022 an die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Mönchengladbach. Bei manchen reichte ein Gespräch, einige brauchten über 30 Treffen, die meisten kamen zwischen zwei- und 15-mal in die Erziehungsberatung. Ihre Gründe und Probleme waren so vielfältig wie das Leben: Überforderung in der Erziehung, Leistungsprobleme in der Schule, Trennung oder Scheidung der Eltern, Sauberkeitserziehung oder Eifersucht auf ein neugeborenes Geschwisterkind.

Die Erziehungsberatung der Stadt Mönchengladbach mit ihrem vielsprachigen Team steht Familien und Jugendlichen seit 50 Jahren zur Seite. Sie berät, vermittelt und unterstützt, bietet Kurse und kollegiale Beratung an.

Begonnen hat alles 1972 mit einem Ratsbeschluss: die Verwaltung wurde mit der Planung und dem Bau eines Beratungs- und Diagnosezentrums sowie einer sozial- und heilpädagogischen Bildungsstätte beauftragt. Das Beratungs- und Diagnosezentrum, aufgebaut und bis 2012 geleitet vom Dipl.-Psychologen Georg Nölle, war erste Anlaufstelle für Familien, die sozialpädagogische Bildungsstätte bot Beratung für Kitas und Schulen an, aber auch Einzelförderung und Gruppenprogramme mit dem Schwerpunkt der Förderung verhaltensauffälliger Kinder. 2011 wurden beide Einrichtungen zur Erziehungsberatungsstelle zusammengeführt. Damals wie heute arbeiten Psychologinnen und Psychologen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, unterstützt von Verwaltungskräften, im Beratungsteam.

Das Angebot umfasst heute Beratung in den Räumlichkeiten am Berliner Platz, aber auch weiterhin – und das ist wichtig – mobile Erziehungsberatung in Kitas, Grundschulen und Familienzentren. „Mönchengladbach ist die einzige Kommune mit einem so umfangreichen mobilen Angebot“, betont Banu Gökhan-Bagdatli, seit 2014 Leiterin der Erziehungsberatungsstelle. „Wir bringen das Beratungsangebot dorthin, wo die Familien sind.“ So können in den 51 Familienzentren der Stadt regelmäßige Sprechstunden angeboten und auch Eltern erreicht werden, die sonst den Weg in die Erziehungsberatung vermutlich nicht finden würden.

Nicht nur die Multiprofessionalität, auch die Vielsprachigkeit des Teams wirkt sich positiv aus. „Oft wird zu Hause Deutsch gesprochen, aber die Möglichkeit, Türkisch oder Russisch, Englisch oder Französisch zu sprechen, wirkt vertrauensbildend“, weiß Gökhan-Bagdatli. Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges konnte auch eine sozialpädagogische Fachkraft für ukrainische Kinder eingestellt werden.

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Während das Angebot ursprünglich für sozial schwache Familien konzipiert wurde, wird es heute unabhängig von Bildung oder Einkommen angenommen. „Familien, die sich bei uns Rat bei Erziehungsproblemen geholt haben, kommen auch wieder, wenn beispielsweise eine Scheidung im Raum steht“, erklärt die Leiterin der Erziehungsberatungsstelle. Die mit einer Scheidung einhergehenden Probleme seien häufig sehr komplex und stellten für Kinder eine Form von Dauerstress dar.

Nicht nur Familien, auch Jugendliche suchen Hilfe und Unterstützung bei der Erziehungsberatung. „Ab 14 Jahren können sich Jugendliche allein bei uns anmelden und sie bekommen noch am gleichen Tag ein Angebot“, unterstreicht Banu Gökhan-Bagdatli. Die Corona-Pandemie habe viele Probleme verschärft. "Nach Corona wird unser Angebot von viel mehr Jugendlichen in Anspruch genommen." Es sind auch in erster Linie Jugendliche, die das Internet-Beratungsangebot nutzen.

Nach 50 Jahren erfolgreicher Arbeit, die die Beratungsstelle mit einer festlichen Jubiläumsfeier beging, stehen weitere Veränderungen an. Geplant ist die Errichtung eines Zentrums für Familien an der Krefelder Straße, in dem auch die Erziehungsberatung ihren Platz finden wird.