„Es wird definitiv laut“

„Es wird definitiv laut“

Seit über 20 Jahren rocken sie bereits die Bühnen dieser Welt: Nickelback sind eine absolute Hausnummer im Musikgeschäft. Am 6. Juni kommen die Kanadier in den Sparkassen Park nach Mönchengladbach, um vor ihren hiesigen Fans zu spielen.

Der Extra-Tipp sprach mit Mike Kroeger, dem Bassisten der Band und Bruder von Frontmann Chad Kroeger.

Extra Tipp: Euer aktuelles Album heißt „Feed the Machine“. Was verbirgt sich hinter dem Titel?

Mike Kroeger: Ich denke, jeder in der Band hat da seine ganz eigene Version, was ihm der Albumtitel bedeutet. Für mich ist die Maschine die Einwilligung von uns Menschen, unser Denken und Handeln komplett fremdbestimmen zu lassen. Sie ist das Paradigma, das kreiert wird, wonach jeder sich einzureihen, still zu sein und das zu tun hat, was ihm gesagt wird.

Extra-Tipp: Was dürfen die Fans auf der laufenden Tour erwarten? Bereitet ihr euch auf eine besondere Art und Weise vor – auch in Abhängigkeit davon, in welcher Stadt ihr auftretet?

Mike Kroeger: Zunächst einmal sollten die Leute ihre Ohrenstöpsel mitbringen, denn es wird definitiv laut. Eine harte, laute Rock-Show, das ist es, was wir den Menschen liefern. Wir sind auch keine Band, die viel verändert, wenn sie auf Tour ist. Stattdessen geben wir unseren Fans einfach das, was sie erwarten, und das ist volle Energie auf der Bühne.

Extra-Tipp: Wie sieht euer Alltag auf Tour aus? Habt ihr genug Zeit, euch die Orte, an die ihr reist, auch mal genauer anzuschauen?

Mike Kroeger: Leider ist die Zeit, die uns zur Verfügung steht, um uns die tollen Städte, in denen wir spielen, wirklich anzusehen, sehr begrenzt. Hin und wieder haben wir mal einen Tag frei und das nutzen wir dann natürlich sofort aus. Aber oft ergibt sich die Möglichkeit eben auch nicht und dann bleibt nur die Hoffnung, dass wir vielleicht mehr Zeit haben, wenn wir das nächste Mal an den jeweiligen Ort kommen.

Extra-Tipp: Hast du jemals in Betracht gezogen, noch etwas neben Nickelback zu machen? Vielleicht ein eigenes Musikprojekt oder auch etwas komplett anderes? Und hast du dir schon Gedanken über die Zeit nach Nickelback gemacht?

Mike Kroeger: Ich habe tatsächlich über andere Dinge nachgedacht. Ich habe zum Beispiel überlegt, eventuell an die juristische Fakultät zu gehen und Anwalt zu werden. Aber ich habe dann realisiert, dass es vier Jahre dauern würde, bis ich einen Abschluss hätte. Wenn man jung ist, sind vier Jahre nicht viel, aber wenn man wie ich 45 ist, dann ist das schon eine lange Zeit. Und ich habe ja auch noch zwei Kinder. Vielleicht fange ich das Studium ja an, wenn sie ausgezogen sind. Oder aber ich werde ein Manager, schließlich weiß ich ja jetzt, wie das Showgeschäft funktioniert und was es braucht, damit eine Band Erfolg haben kann. So könnte ich auch noch jüngeren Künstlern helfen.

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Extra-Tipp: Nach über 20 Jahren Bandgeschichte – hat es irgendwann auch mal Spannungen zwischen den Mitgliedern gegeben? Es ist doch bestimmt manchmal hart, so eng aufeinander zu hocken, besonders wenn man auf Tour ist.

Mike Kroeger: Absolut, und tatsächlich gibt es auch bei uns immer mal wieder Spannungen und Konflikte. Solche Dinge passieren natürlicherweise. Wenn man Teil einer Gruppe ist, gibt es immer wieder Situationen, wo es zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Das ist gewiss, es ist keine Frage des „Ob“, sondern eine Frage des „Wann“. Aber als menschliche Wesen müssen wir dann einfach einen Weg finden, die Konflikte aus dem Weg zu räumen, damit die Dinge wieder voran gehen können.

Extra-Tipp: Wie geht es für euch weiter nach der Tour? Wird es schon bald ein neues Album geben?

Mike Kroeger: Das weiß ich noch nicht. Darüber haben wir auch noch nicht gesprochen. Momentan widmen wir uns voll und ganz unserer Welttournee. Da befinden wir uns gerade im internationalen Teil, im vergangenen Jahr haben wir schon unsere Konzerte in Kanada und den USA gespielt. Das Thema neue Musik steht also gerade etwas hinten an. Vermutlich werden wir es zum Ende des Jahres hin aber noch mal aufgreifen.

Extra-Tipp: Was genießt du eigentlich mehr? Die Arbeit im Studio oder das Touren?

Mike Kroeger: Das sind zwei grundlegend verschiedene Dinge, die man nicht miteinander vergleichen kann und die jeweils mit ganz anderen Herausforderungen verknüpft sind. Das Studio ist ein weitaus kreativerer, rücksichtsvollerer und schonenderer Platz. Hier wird zudem sehr präzise und klinisch gearbeitet. Bei einem Konzert geht es hingegen nicht um Kreativität, sondern es geht darum, auf die Bühne zu gehen und den Leuten eine Show zu liefern. Das ist eine komplett andere Situation.

Extra-Tipp: Am 6. Juni kommt ihr nach Mönchengladbach. Habt ihr hierfür bereits die Aussprache des Stadtnamens geübt? Für Nichtdeutschsprachige dürfte das immerhin nicht ganz leicht sein.

Mike Kroeger: Das ist sicher wahr. Aber ich kann sagen, ich werde es jetzt und an dieser Stelle auch gar nicht erst versuchen (lacht).

(Report Anzeigenblatt)