Gladbach soll gesünder werden

Gladbach soll gesünder werden

Die AOK zeigt sich zufrieden mit den 2017 leicht rückläufigen Krankenstandszahlen der versicherungspflichtig Beschäftigten in Mönchengladbach. Doch die betriebliche Gesundheitsförderung bleibt ein wichtiges Thema.

Nein, fit wie ein Turnschuh sind die Mönchengladbacher nicht. Im Vergleich zum Durchschnittsrheinländer liegt der Gladbacher häufiger mit „Grippe“ flach beziehungsweise hat „Rücken“, Migräne oder andere Gesundheitsbeschwerden – und das durch alle Altersstufen.

So hat die AOK für ihre rund 36 000 in Mönchengladbach versicherungspflichtig Beschäftigten einen Gesamtkrankenstand von 5,9 Prozent gegenüber 5,58 Prozent im Rheinland errechnet. Für Gregor Mertens vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung ist dies nicht überraschend: „Mönchengladbach ist städtisch geprägt, mit größeren Betrieben, dort geht es oftmals anonymer zu und das hat zur Folge, dass die Beschäftigten sich häufiger krank melden als in den kleinen Betrieben in ländlicheren Regionen.“

Tatsächlich zeigen die neuen Arbeitsunfähigkeitszahlen einen insgesamt positiven Trend an. So ist der Krankenstand der AOK-Mitglieder bis zu einer Dauer von sechs Wochen in den Gladbacher Unternehmen im letzten Jahr von 4,43 auf 4,16 Prozent gesunken. Auch beim Langzeit-Krankenstand ist ein leichter Rückgang von 1,81 auf 1,73 Prozent zu verzeichnen.

Eher „klassisch“ ist das auf Branchen bezogene Ranking. Hier liegen die Krankenstände insbesondere in Pflegeberufen, in der öffentlichen Verwaltung, in der Nahrungsmittelherstellung, in der chemischen Industrie und in der Metallbranche in Mönchengladbach wie im Gesamt-Rheinland deutlich höher als in anderen Branchen.

Auffällig ist die Zunahme von psychischen Erkrankungen – auch dies ist aber keine Besonderheit in Mönchengladbach, sondern „Trend“ im Rahmen der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung mit prekären Arbeitsverhältnissen, einer zunehmend verdichteten, komplexeren Arbeitswelt und zum Teil fehlenden Sozialkontakten.

Überraschend dagegen sind zwei Fakten: Erstens steht in den Krankenscheinen der Gladbacher häufiger mehr als eine Diagnose – bis zu drei sind möglich – als bei den Rheinländern. Und zweitens liegen sie mit 12,11 Tagen Genesungsdauer unter der des Durchschnittsrheinländers mit 12,29 Tagen. Sprich: Der Gladbacher kommt ein bisschen schneller wieder auf die Beine.

„Mönchengladbach ist speziell“, merkt auch AOK-Regionaldirektor Heinz Frohn an und verspricht. „Wir sind bemüht, dass die Mönchengladbacher gesünder werden!“ Dabei setzt die AOK ganz stark auf die betriebliche Gesundheitsförderung, denn, so Gregor Mertens: „Die beste Gesundheitsquelle ist immer noch ein gutes soziales Netzwerk am Arbeitsplatz und Wertschätzung.“ Einzelne erlebnisorientierte Angebote reichen seiner Meinung nach aber kaum aus. Firmen sollten vielmehr „nachhaltiges Engagement betreiben, gern mit der Unterstützung der AOK.“

(Report Anzeigenblatt)