Buckelpisten durch harten Winter?
M-gladbach/Rheydt Acht Straßenkontrolleure der mags checken derzeit Gladbachs Straßen. 2 500 Schlaglöcher lautet die erste Schätzung. Als Grund wird die extreme Witterung im Winter genannt. Moment mal, „extrem“?
Hat sich gar nicht so angefühlt, oder? Was extrem erscheint, sind die Schlaglöcher. Viele Gladbacher regen sich über die „Buckelpisten“ auf.
„Wenn man von Viersen in die Lockhütte fährt, kann man mit geschlossenen Augen merken, wo MG beginnt!“, fasst Thomas Nilges in einer Facebook-Diskussion die Straßen-Lage in Gladbach zusammen. Und tatsächlich: Von überall her kommen die Beschwerden: von der Bruchstraße zum Beispiel, der Mittelstraße, der Limitenstraße, der Aachener Straße, der unteren Volksgartenstraße, der Roermonder Straße und natürlich aus der Bökelstraße, unserer „alten Bekannten“.
Mönchengladbach eine einzige Schotterpiste? Ganz so ist es natürlich nicht. Die mags selbst räumt ber durchaus ein: „Das Mönchengladbacher Straßennetz ist aufgrund des jahrzehntelangen Sanierungsstaus noch lange nicht in einem guten Zustand.“
Dass gleichzeitig der harte Winter 2018/2019 als besondere Belastung für die Fahrbahnen beschrieben und zur Ursache für die zum Teil grubenartig tiefen Schlaglöcher erklärt wird, verwundert allerdings. Von „einem häufigen Wechsel von Frost und Tau“ ist die Rede, und von wechselnden Temperaturen „von tagsüber deutlich über null Grad und nachts unterhalb des Gefrierpunktes“. Ist das wirklich außergewöhnlich – oder nicht doch typisch für den mitteleuropäischen Winter? Und entstehen große Schlaglöcher nicht besonders da, wo die Straßen bereits schadhaft sind? Immerhin: Letztere Vermutung bestätigt Yvonne Tillmanns, Pressereferentin der mags. „Wo die Straßen schadhaft sind, gelangt natürlich schneller Wasser in die Fahrbahn.“ Und so nimmt das Schicksal der Straßen seinen Lauf: „Sobald Wasser in die Straße gelangt und dieses gefriert, dehnt es sich aus. Bei Tauwetter versickert das Wasser wieder und zurück bleibt ein Hohlraum in der Straße. Durch ständiges Überfahren bricht die Oberfläche ein, ein Schlagloch entsteht.“
Ursache hin oder her, die mags repariert die Schlaglöcher – je nach Ausmaß und Temperatur durch Auffüllen mit Wintermischgut oder Kaltasphalt beziehungsweise durch Herausschneiden eines Quadrats rund um das Schlagloch für eine „nachhaltigere Reparatur“.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass Flickschusterei betrieben wird. „Alles total vernachlässigt“, schreibt Björn Berger bei Facebook. „Ständig wird nur notdürftig geflickt und manchmal fährt kurze Zeit später die Kehrmaschine drüber und alles ist wie vorher.“
Mit Blick auf die Verkehrssicherung sollte dem Aufruf der mags, Schlaglöcher zu melden, dennoch gefolgt werden, ob per Mail an service@mags.de oder unter 2161/49 10 10.
In zwei Wochen soll es dann exakte Zahlen geben. Man darf gespannt sein.
