BUND: Kritik am 5-Punkte-Plan

BUND: Kritik am 5-Punkte-Plan

In einem offenen Brief an den Landrat des Kreises Viersen Dr. Coenen nimmt der BUND Stadt und Kreis Viersen Stellung zu dem vom Kreis Viersen veröffentlichten 5-Punkte-Plan zum Thema Nitrat und zu der hierzu geplanten Diskussionsveranstaltung.

„Der Kreis Viersen genehmigt immer neue Massentierhaltungen – und bekommt dafür immer höhere Nitratwerte im Wasser. Was außer einer Diskussionsveranstaltung mit Verursachern und Duldern hat die Kreisverwaltung Viersen zur Lösung dieses gesundheitsgefährdenden Problems sonst noch anzubieten?“ In dem offenen Brief bedauert Almut Grytzmann-Meister vom BUND Stadt und Kreis Viersen, dass die Bitte, den BUND auch als Diskussionsteilnehmer eingeladen zu werden, abgelehnt wurde. „Damit haben Sie gezeigt, dass Sie – in Kenntnis unserer kritischen Haltung gegenüber Ihren bisherigen Entscheidungen beim Thema Nitrat – offenbar auch künftig nicht an einer kritischen Aufarbeitung der alle Bürgerinnen und Bürger betreffenden Problematik „Steigende Nitratwerte im Kreis Viersen“ und deren Folgen für die Gesundheit und Umwelt interessiert sind“, heißt es in dem Brief an den Landrat.

Stattdessen setze man bei der Veranstaltung ausgerechnet allein auf jene Verbände und Teilnehmer, die schon in der Vergangenheit wesentlichen Anteil an der dramatischen Verschlechterung unserer Gewässer im Kreis Viersen hatten. „Keiner von den hierfür Verantwortlichen in Behörden und Verbänden im Kreis Viersen hat in der Vergangenheit diese Entwicklung wahr- oder ernst genommen und begriffen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht“, äußert sich Grytzmann-Meister kritisch.

Der BUND erwartet, „dass der Kreis Viersen nicht nur im Namen einer Existenzsicherung landwirtschaftlicher Betriebe, sondern prioritär auch im Namen der hier lebenden und arbeitenden Bürgerinnen und Bürger des Kreises plant und entscheidet.“

„Deshalb bitten wir alle Beteiligten, einschließlich den Kreistagsabgeordneten, den landwirtschaftlichen Fachverbänden und den Wasserversorgern, sich jetzt einem offenen, nicht nur auf einen Diskussionsabend beschränkten, Dialog zu stellen, an dessen Ende ein Ergebnis steht, das nicht nur einzelne bäuerliche Existenzen absichert, sondern das Gemeinwohl aller Bürgerinnen und Bürger im Kreis Viersen zum Ziel hat“, so der Wortlaut im Brief.

(Report Anzeigenblatt)