Die Erfahrung von Warmherzigkeit

Die Erfahrung von Warmherzigkeit

Die katholische Pfarrgemeinde St.Remigius stellt zwei neu renovierte Wohnungen im alten Pfarrhaus von St. Marien in Viersen-Hamm für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung. Jetzt sind zwei iranische Familien eingezogen und gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern wurde zur Begrüßung ein offizielles „Fest der Begegnung“ gefeiert.

„Am vierten Adventssonntag im letzten Jahr haben wir in allen Kirchen Viersens von unserem im Gemeinderat im Oktober beschlossenen Plan mit den Flüchtlingswohnungen erzählt“, sagt die ehemalige Lehrerin und Rentnerin Brigitte Müller. Resultat: Rund 50 Menschen, die sich bereit erklärten, ehrenamtlich mitzuarbeiten, um die Wohnungen in wenigen Monaten als gemütliches Zuhause für die Flüchtlinge zu gestalten.

Rainer Knippertz beispielsweise ist ehemaliger leitender Angestellter und war ebenfalls von Anfang an in das Projekt involviert. „Meine Motivation war klar: ich weiß, ich kann was und wollte etwas bewegen – und außerdem wollte ich mir unbedingt selbst ein Bild von der Situation machen, von dem, was ich täglich im Fernsehen sah und in den Medien vermittelt bekam,“ sagt er. Also setzte er sich vor Ort ein und begutachtete Spenden, transportierte Möbel, baute ab und wieder auf. Denn die beiden Wohnungen im alten Pfarrhaus wurden komplett mit Spenden von Viersenern Bürgern ausgestattet.

Zwei iranische Ehepaare mit jeweils einem Kind konnten nun also kürzlich in die liebevoll zum Zuhause gestalteten Wohnungen einziehen. Noch können sie kein Deutsch, aber das Wort „Danke“ hört man bei dem „Fest der Begegnung“ immer wieder. Und Übersetzer Mir Faizi erklärt: „Es ist für beide Familien sehr schön, auf diese Weise Warmherzigkeit zu erfahren.“

Pfarrer Roland Klugmann freut sich ebenfalls über die große Hilfsbereitschaft der Viersener. „Diese Flüchtlinge haben sich ihr Schicksal nicht ausgesucht, und gerade wir als Christen sollten für Menschen in schwierigen Lebenssituationen da sein, Hilfe bieten, wenn sie gebraucht wird, und wir gehen als Gemeinde mit gutem Beispiel voran.“ Mit einer Atmosphäre des Wohlfühlens wolle man den Flüchtlingen ihr Schicksal etwas erleichtern und hoffentlich den Startschuss für eine gute Zukunft geben.

(StadtSpiegel)