„Ein Mensch mit Ecken und Kanten“

„Ein Mensch mit Ecken und Kanten“

Das Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ des Rhein-Kreises Neuss erinnert mit seinem aktuellen Mundarttelefon an den Nievenheimer Architekten, Lokalhistoriker und Archivar Hans Leitterstorf.

Geboren 1936, machte er zunächst eine Ausbildung teils zum Zimmermann, teils zum Bauschreiner und bildete sich dann in der Werkkunstschule Krefeld weiter, um sich in seinem Heimatort Nievenheim als freier Architekt niederzulassen.

Da er über vielseitige künstlerische Begabungen verfügte, entwickelte er unterschiedliche Facetten in seiner beruflicher Tätigkeit. So gründete er den Nievenheimer Kunsthof an der Bismarckstrasse und beschäftigte sich hier vorrangig mit Bildern der Düsseldorfer Malerschule. Zu Antiquitäten entwickelte er ein besonderes Verhältnis. Seinem Sachverstand und seiner Sammelleidenschaft ist es zu verdanken, dass er für Museen zu einem bedeutenden Leihgeber wurde. Hans Leitterstorf war ein Mensch mit Ecken und Kanten. Er versuchte stets, seine Ideen und Vorstellungen für Heimatpflege, Brauchtum und Denkmalschutz beharrlich durchzusetzen. Auf der einen Seite war er ein gewitzter Geschäftsmann, auf der anderen ein tief religiöser Mensch, der zum Beispiel eine geschnitzte Madonnenstatue aus dem Schutt rettete, sie restaurieren ließ und dann der Nievenheimer Bevölkerung schenkte. Hans Leitterstorf starb 2012 während einer Türkeireise. Kaum einer wusste, dass er sich hin und wieder hinsetzte und Gedanken in seiner Nievenheimer Mundart niederschrieb. Im Jahr 2001 nahm das Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ einige seiner kurz gehaltenen Sentenzen auf. Er selbst trug sie mit seiner prägnanten Stimme rau aber herzlich vor. Im Mundarttelefon ist jetzt eine Wiederholung dieser Aufnahmen zu hören.

Hans Leitterstorfs Verse können als Telefon- und Podcast-Beitrag gehört werden. Die Podcast-Beiträge stehen im Internet unter der Adresse www.rhein-kreis-neuss.de/podcast .

Das Mundarttelefon ist unter der Rufnummer 02133 5302293 zum normalen Gebührensatz erreichbar.

(StadtSpiegel)