Es geht auch ohne Geld...

Es geht auch ohne Geld...

Bunte Kostüme, „Wir bieten-wir suchen“-Schilder und ganz viele diskutierende Menschen – wenn es so aussieht, dann ist man wohl auf dem Mönchengladbacher Marktplatz, einer etwas anderen Tauschbörse, gelandet.

108 Unternehmen und soziale Einrichtungen – das ist der neue Teilnehmerrekord vom Mönchengladbacher Marktplatz „Gladbach gewinnt“. Geld ist hier aber absolut tabu. Gehandelt wird mit Taten und Sachmitteln und das scheint wirklich gut anzukommen.

Schon am Eingang des TIG Mönchengladbach knubbeln sich Teilnehmer mit bunten Kostümen. Die einen haben orange Ganzkörperkostüme an, andere tragen ein komplettes Haus in Form einer riesigen Laterne mit sich herum oder haben ihr Anliegen direkt auf die Klamotten geklebt. Bei „Gladbach gewinnt“ gilt wohl vor allem eines: hauptsache Auffallen. „Das hier ist eine ganz besondere Form sich kennenzulernen, in lockerer Atmosphäre tolle Deals abzuschließen und sich einfach mal ganz anders, ohne Geld im Hinterkopf, zu begegnen“, erklärt der Pressesprecher des Caritasverbandes, Georg Maria Balsen. Bisher sind durch die Veranstaltung knapp 200 Verträge zustande gekommen und mit jedem Mal werden es mehr.

90 Minuten lang durften die Teilnehmer verhandeln, sich kennenlernen und Deals abschließen. „Makler“ in auffälligen gelben Westen halfen dann dabei, das Ausgehandelte in Verträgen schriftlich festzuhalten, damit auch alles so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat. „Das hat so ein bisschen was von Speed Dating“, sagt die Moderatorin der Veranstaltung Ursula Gormanns lachend.

So haben zum Beispiel die „Rollbrett Union“, ein Verein für Skateboarder und das Familienzentrum Mummi zusammengefunden. Auf den ersten Blick vielleicht eine ungewöhnliche Kombi, doch das Familienzentrum wird durch „Gladbach gewinnt“ bald Veranstaltungsort eines großen Skateboard Events sein. Auch die kbs Gesundheitsakademie hat einen Partner gefunden. Sie werden sich um die Kinderbetreuung bei einem Ausflug des Familienzentrum Sausewind kümmern. „Im Gegenzug dafür versorgen wir die kbs mit selbst gemachten Backwaren“, erklärt Sarah Oversberg vom Familienzentrum.

So sind an diesem Nachmittag nach und nach 139 ganz verschiedene Engagement Projekte, im symbolischen Wert von rund 302 000 Euro entstanden.

In zwei Jahren findet „Gladbach gewinnt“ dann schon zum vierten Mal statt. „Wir Niederrheiner wissen ja: Alles was dreimal stattfindet, ist Tradition“, sagt der Sprecher der katholischen Liga und Geschäftsführer des Caritasverbandes Frank Polixa während seiner Eröffnungsrede und freut sich mit allen Beteiligten jetzt schon darauf, wenn es wieder heißt „auf die Geschäfte, fertig, los!“

(Report Anzeigenblatt)