Familienpaten für St. Vitus gesucht

Familienpaten für St. Vitus gesucht

Pfarre St. Vitus und Caritas starten gemeinsam ein Familienpaten-Projekt. Sie möchten Menschen gewinnen, die Familien mit Kindern ein wenig Zeit schenken und ihnen so dringend notwendige Unterstützung geben.

„In Gesprächen mit Eltern haben wir festgestellt, das die angebotenen Programme zur Familienhilfe wie Hausaufgabenbetreuung, Ferienspiele oder Freizeitbegleitung, einfach nicht ausreichen“, schildert Wolfgang Mahn, Gemeindereferent der Pfarre St. Vitus, seine Erfahrungen. Deshalb hat die Pfarre St Vitus mit ihren fünf Innenstadtgemeinden St. Albertus, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Mariä Himmelfahrt und St. Maria Rosenkranz das Familienpaten-Projekt ins Leben gerufen. Gesucht werden Ehrenamtliche, die wöchentlich zwei bis drei Stunden Zeit schenken können und bereit sind, Familien mit Kindern von sechs bis zwölf Jahren zu unterstützen.

Begleiter, Helfer, Ansprechpartner und Vertrauensperson, all dies sind mögliche Aufgaben, die ein solcher Familienpate übernehmen könnte. Welcher Art die Hilfestellung sein kann, richtet sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Familien. Diese können ganz unterschiedlich sein wie beispielsweise die Begleitung bei Behördengängen, Kinderbetreuung, sprachliche Hilfe geben oder einen gemeinsamen Ausflug unternehmen. „Es fehlt oft das soziale Netzwerk aus Großfamilie, Nachbarn oder Freunden, die beistehen können“, weiß Wolfgang Mahn. „Die Zahl der Alleinerziehenden wächst, mangelnde Sprachkenntnisse stellen ebenfalls Hürden dar – Arbeit, Schule, Krankheit – die Belastungssituationen sind einfach stärker geworden.“ Gleiches hat Karl-Heinz Ewalds erfahren, seit vielen Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Caritas-Beratung. Er kennt daher die vielfältigen Probleme vor denen heute Familien stehen. „Die Sorgen in finanzieller oder psychischer Hinsicht haben sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Aber man kann helfen“, ist er durch entsprechende Erlebnisse überzeugt. Angela Mirbach, Engagementberaterin im Freiwilligen Zentrum des Caritasverbandes, kümmert sich darum, dass die zukünftigen Paten im Vorfeld qualifiziert werden, um das entsprechende Rüstzeug zu erhalten und auch während des Projektes professionell unterstützt werden. „Wir führen Vorgespräche mit den Ehrenamtlichen, klären so Stärken und Wünsche ab und schauen, wer passt zu wem. Die Arbeit soll ja Freude machen.“ Die Zusammenarbeit in einer Familienpatenschaft ist freiwillig und besteht, solange es beide Seiten wünschen. Das Angebot der Patenschaft richtet sich an die Familien in St. Vitus, der soziale Hintergrund ist laut Wolfgang Mahn nicht entscheidend. Dass die bedürftigen Familien überhaupt erreicht werden, gelingt mit Hilfe von Diplom-Sozialpädagogin Annika Ahrens, Mitarbeiterin im städtischen HOME-Projekt und Koordinatorin des Projekts „Kein-Kind-zurücklassen“. Sie trägt das Angebot an entsprechende Familien heran und sieht in der Paten-Aktion eine wertvolle Fortführung der frühen Hilfen, beispielsweise des Sozialdienstes Katholischer Frauen für Kinder bis fünf Jahren, denn gerade ab Schulalter stehen neue Herausforderungen an.

(StadtSpiegel)