Gar nicht ohne, diese Bohne

Gar nicht ohne, diese Bohne

Im Januar haben sich 36 Landwirte aus dem Rheinland im Verein Rheinische Ackerbohne e.V. zusammen geschlossen. „Wir versuchen, den Verbraucher mit Produkten zu versorgen, die wir selbst erzeugen – mit allen positiven Aspekten, die das hat“, sagt der Linnicher Landwirt Karl-Adolf Kremer, erster Vorsitzender.

Und die Ackerbohne „kann was“: Durch ihre achtwöchige Blühzeit bietet sie Nahrung für gefährdete Insekten, wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Sie wandelt Stickstoff in Eiweiß um und benötigt keinen Stickstoffdünger. Es gibt keine Nitratauswaschung und damit weniger Treibhausgas. Neben Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutzaspekten, legen die Landwirte auch viel Wert auf Transparenz. „Die Menschen können beim Spaziergang am Feldrand sehen, was sie nachher konsumieren“, sagt Kremer.

Der Kontakt zum Jungbäcker Andler ist über Kremers Tochter Victoria entstanden, die wie Benedikt Andler in der Landjugend aktiv ist. „Die Landwirte versuchen, die Ackerbohne nicht nur als Viehfutter, sondern auch als humanes Lebensmittel marktfähig zu machen“, sagt Benedikt Andler. Victoria Kremer habe ihn angesprochen, er solle doch einfach mal „was“ versuchen. Andler bezieht von den Kremers eine harte und bitterstoffarme Sorte, die sich besonders eignet, trocken verarbeitet zu werden.

Soja sei bislang der Haupteiweißträger in unserer Nahrung, sagt Landwirt Karl-Adolf Kremer. 4,5 Millionen Tonnen Soja konsumierten die Deutschen im Jahr, 82 Prozent des Importsojas seien aber gentechnisch verändert, und das, obwohl laut einer Marktbefragung 75 Prozent der Deutschen gentechnisch manipulierte Lebensmittel ablehnten. „Da passt was nicht zusammen“, so Kremer.

(Report Anzeigenblatt)