1. Willich

Landwirtschaft klagt über zu viel Regen

Ernten in Gefahr: Zu viel Regen! : Die Ackerböden sind zu feucht

„Hört der Juli mit Regen auf, geht leicht ein Teil der Ernte drauf“ - das sagt schon eine alte Bauernweisheit. Landwirt Christoph Leiders kann dies aktuell nur unterstreichen. „Die Ackerböden sind zu feucht“, sagt er. Es seien einfach zu lange Regenphasen gewesen - auch wenn er weiß, dass es der Wasservorrat in der Erde noch nicht aufgefüllt ist. Doch es wird Zeit für eine Trockenperiode.

Christoph Leiders vom Stautenhof steht in seinem Kartoffelfeld und beobachtet das Spiel der Spatzen, die in einem Schwarm über die Felder fliegen. Es regnet gerade nicht - aktuell eine Ausnahme, denn die letzten Tage hat es einfach zu viel geregnet. An Kartoffelernte war in den letzten Tagen nicht zu denken. Kartoffeln in Gefahr?

„So weit ist es noch nicht“, zeigt sich der Landwirt zuversichtlich. „Doch wir brauchen jetzt mal eine Trockenphase“, ergänzt er. Die Ackerböden sind zu feucht, der Boden wie Lehm, das Aussieben der Kartoffeln ist bei der Bodenkonsistenz nicht möglich. Leider weiß zwar „... wir brauchen dauerhaft mehr Regen“, doch an so eine lange Feuchtphase kann er sich nicht erinnern. „Wir stecken mitten in der Getreideernte und mussten diese jetzt unterbrechen“, sagt er. Weiter gehe es erst, wenn es trocken wird. Wird später geerntet, leide die Qualität und manuelles Trocknen ist Kosten- und Energieaufwendig. „Wir brauchen einen guten Wechsel aus Feucht- und Trockenphasen“, sagt er. Klagten die Landwirte im letzten Jahr noch über eine dauernde Hitzephase, sind es jetzt Regentage - und das seit Wochen. „Klar, die Statistik sagt, wir hätten den heißesten Juli weltweit seit der Wetteraufzeichnung - nur die Verteilung ist einfach falsch“, meint der Landwirt. Tatsächlich befürchtet er aber, dass man sich zukünftig auf mehr Hitze- und Trockenphasen einstellen müsse. „Das bedingt auch, dass wir über andere Bewässerungssysteme nachdenken müssen, Wasser ist ein kostbares Gut“, sagt er.

Tatsächlich ist der Stautenhof sogar Versuchsstandort für die Uni Bonn im Auftrag der Landwirtschaftskammer. Auf einem Stück Land prüft die Uni beispielsweise, welche Kartoffelsorten bei langer Trockenheit oder Feuchtigkeit wie gedeihen und wachsen.

Aktuell hofft der Landwirt auf baldiges trockenes Wetter, um mit der Ernte weiter zu machen.