Hier muss sich keiner erklären

Hier muss sich keiner erklären

Die Selbsthilfe Kontaktstelle des Paritätischen wird 30. Das wird mit einer Jubiläumsveranstaltung am 15. November und mit einem öffentlichen Selbsthilfetag am 19. November gefeiert.

Selbsthilfegruppen in Mönchengladbach – das waren am Anfang vor allem Menschen, die sich über somatische Themen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgetauscht, oder sich gegenseitig Tipps gegen Osteoporose gegeben haben. Später kam immer mehr dazu, was mit psychischen und sozialen Problemen zu tun hatte. 1996 waren das zum Beispiel Hilfsgruppen für Sektenaussteiger, Gesprächskreise für Männer und Selbsthilfegruppen für Eltern von homosexuellen Kindern, haben die Mitarbeiter der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen in der Friedhofstraße 39 recherchiert.

Manche Themen sind aus dem Programm verschwunden, weil sie heute kaum mehr aktuell sind, andere haben eine lange Tradition, wie zum Beispiel Selbsthilfegruppen für ein suchtfreies Leben und für wieder andere ist die Zeit noch nicht reif, etwa für männliche Opfer von sexuellem Missbrauch.

Georg Meurer, zusammen mit Ina Lauterbach und Nadiye Yuvarlak Ansprechpartner in der Kontaktstelle, ist selbst schon 17 Jahre dabei. Was die allererste Selbsthilfegruppe war, weiß er nicht mehr. Heute geht das Angebot von den Anonymen Alkoholikern, über Hochsensible Persönlichkeiten bis zu Messie-Gruppen, der Rheuma-Liga und verwaisten Eltern. „Für manch einen ist schon der regelmäßige Besuch einer Gruppe mit Gleichgesinnten stabilisierend“, sagt Georg Meurer. Hier müsse sich keiner lange erklären, zum Beispiel wie man sich fühlt, wenn man depressiv ist oder was Angststörungen sind.

Den 30. Geburtstag will die Kontaktstelle, die nicht nur ein Auge auf die 40 Gruppen des Paritätischen hat, sondern auch Kontakt zu den anderen der rund 130 Selbsthilfegruppen in Mönchengladbach herstellt, mit einem Jubiläumstag am 15. November um 18.30 Uhr mit einem Vortrag über die Selbsthilfe von morgen, Musik und Imbiss feiern (Teilnahme mit Voranmeldung unter 02166/92 39 30).

Das zweite Event ist ein ganzer Selbsthilfetag am 19. November von 11 bis 16 Uhr, an dem in Fachvorträgen verschiedene Themen der Mönchengladbacher Selbsthilfearbeit aufgegriffen werden und bestehende Gruppen sich vorstellen. Außerdem gibt es Filme über die Themen Parkinson und Selbsthilfe Lebertransplantationen, sowie

Selbsthilfe an sich in Türkisch mit deutschen Untertiteln.

(Report Anzeigenblatt)