Kürbisse schwimmen weg

Kürbisse schwimmen weg

Die starken Regenfälle der letzten Wochen, die Unwetter, die unsere Region überfallartig heimsuchten, haben in zuletzt nicht nur so manchen Keller überflutet und dort enormen Schaden angerichtet, sondern auch auf unseren Feldern eine erschreckende Wirkung hinterlassen.

Vieles an Gemüse und Kräutern, was im Freiland gesät und gepflanzt wurde, ist nicht mehr für den Markt zu gebrauchen oder fällt vom Ertrag her kläglich aus.

„Mir schwimmen die Kürbisse weg“, sagt der entsetzte Biobauer Heinz Schiffers, der in Merreter zusammen mit seiner Frau Renate einen Biohof-Hofladen besitzt und im eigenen Garten und naheliegenden Feldern seinen ökologisch-dynamischen Anbau betreibt. Die Unmengen an Regen haben einen Teil seiner Ernte vernichtet. Ein ganzes Zwiebelfeld ist betroffen, ebenso stehen Petersilie und grüner Spargel in riesigen Pfützen, die nicht versickern können. Schiffers: „Die Pflanzen erhalten von unten keine Luft, der Boden ist durch die Regenmaßen total verdichtet!“ Genau diese Luft benötigen jedoch die gesetzten Pflanzen, damit sich das Wurzelwerk ausbreiten kann und ein gesundes Wachstum entsteht.

Hinter vielen Erntevorhaben kann Schiffers jetzt schon einen Haken machen. „Der finanzielle Verlust ist noch nicht abzusehen, aber er wird erheblich sein und die Zehntausend-Euro-Marke erreichen“, sagt der Biobauer. „Ich kann derzeit weder säen noch pflanzen. Bei mir lagern Salatpflanzen, Mangold und auch Spinatplänzchen im Wert von rund 300 Euro!“ Die ständig wechselnde Wetterlage hat dazu auch Einfluss auf das gedeihen der Tomaten in seinem Gewächshaus genommen. „Die Tomaten haben nicht genügend Energie, sind viel zu klein und noch längst nicht reif für den Verkauf.“ Auch hier entsteht also ein herber Verlust.

Biobauer Heinz Schiffers muss also erheblich an Bio-Gemüse hinzukaufen, denn der Kunde erwartet das übliche sortenreiche Angebot. Dass der Sommer noch eine Wende bringt, daran glaubt Schiffers nicht. „Das Wetter wird wohl ein Auf und Ab bleiben“, zeigt sich Schiffers überzeugt. Und wenn sich doch eine ruhige und sommerliche Wetterlage einstellen sollte ? „Für vieles ist dann die Uhr – für eine der Zeit entsprechende Ernte – bereits abgelaufen!“

(StadtSpiegel)